Person betätigt modernen Schalter
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Das Zuhause denkt mit

Smart-Home-Lösungen sind mehr als nur komfortabel: Die intelligente Steuerung sorgt für effizienten Energieeinsatz, hilft dabei, Stromfresser zu entdecken, und funktioniert auf Wunsch auch ganz ohne Internetanbindung. Sogar Unternehmen können von einer intelligenten Haus- und Gebäudeautomation profitieren.

Schlaues Daheim

·         Smart Homes sind mehr als nur komfortabel: Die intelligente Steuerung hilft auch beim Energiesparen und bei der Wohnsicherheit.

Text: Tanja Kurz • Foto: Loxone

Es ist 6:30 und langsam werden die Lampen im Schlafzimmer heller, die Rollläden gehen nach oben, das Bad ist vorgeheizt und die Küche empfängt mit einer angenehmen Lichtstimmung samt bevorzugter Musik. Verantwortlich dafür: Die Smart-Home-Steuerung, die alles vorbereitet, bevor oder während man selbst gerade am Aufwachen ist. Komfort ist auch ein zentraler Grund, weshalb sich Menschen für Smart Homes begeistern. Laut Gerhard Dell, Geschäftsführer des OÖ Energiesparverbandes, sei aber auch Energieeffizienz bei Smart Homes ein wesentlicher Pluspunkt: „Im Smart Home lassen sich Heizung, Beleuchtung, Lüftung, Verschattung und Klimatisierung automatisieren und an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Das steigert die Effizienz und hilft beim Energiesparen. Zusätzlich wird der Verbrauch einzelner Geräte aufgezeichnet und visualisiert. Das hilft, Energiefresser aufzuspüren.“ Smart Homes lassen sich sehr gut mit Photovoltaikanlagen und E-Autos kombinieren, die beim Energiemanagement helfen können. Besonders PV-Anlagen erleben in Oberösterreich gerade einen Boom, worauf unlängst Energie- und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner hinwies: Im Jahr 2023 wurden insgesamt 25.600 neue PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 480 Megawatt montiert. Dies entspricht einer Steigerung bei der Leistung von 75 Prozent. „Eine PV-Anlage ist meist dann besonders wirtschaftlich, wenn der Haushalt möglichst viel vom eigenen Sonnenstrom selbst verbraucht. Deshalb sollten Haushaltsgeräte mit hohem Stromverbrauch dann genutzt werden, wenn die PV-Anlage gerade viel Strom produziert. Im Smart Home gelingt das automatisch, auch wenn bei Sonnenschein niemand zu Hause ist“, erklärt Dell.

Besprechung mit 3 Personen
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E-Auto beim Tanken

Erfolgreiche Partnerschaft

Durch Gebäudeautomatisierung erhöhte Sicherheit, mehr Komfort und Energieeffizienz erreichen: Von der Idee eines vernetzten Hauses ist auch Rüdiger Keinberger, Geschäftsführer der Loxone Electronics GmbH, überzeugt. Das im oberösterreichischen Kollerschlag ansässige Unternehmen bietet seit 2009 intelligente Automatisierungslösungen für Privatpersonen und Unternehmen mit dem Versprechen, diese einfach, leistbar und universell einsetzbar zu gestalten. Loxone ist international tätig und wurde etwa in Deutschland bereits zweimal als Branchensieger für Smart-Home-Lösungen ausgezeichnet.

Von deren Produkten überzeugt sind auch René Seedorff, Geschäftsführender Gesellschafter AT Smarthome360 GmbH sowie ACONDA systems GmbH, sowie Matthias Wechner, CEO und geschäftsführender Gesellschafter ADOMO Group. Smarthome 360 rüstet Neubauprojekte zu Smart Homes auf und bietet Unterstützung in den einzelnen Bauphasen. Das Unternehmen ist Teil der ADOMO Group, die schon seit 2018 ein etabliertes Dienstleistungsportfolio in den Bereichen Asset-, Property- und Facility-Management entwickelt. Seit 14 Jahren ist Smarthome 360 bereits Loxone-Partner. Seedorff ist von der Zusammenarbeit und der Technologie überzeugt: „Insgesamt bietet das Loxone-System eine umfassende, flexible und benutzerfreundliche Lösung für Smart Homes, die eine einfache Einrichtung, intelligente Automatisierung, Energieeffizienz und Zuverlässigkeit kombiniert.“

Rene Seedorff
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Matthis Wechner
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Intelligentes Energiemanagement

„Weltweit werden mehr als 40 Prozent der Energie für den Betrieb von Gebäuden verwendet. Damit sind Immobilien die größten Energieverbraucher“, sagt Keinberger. Durch Haus- und Gebäudeautomation via intelligenter Vernetzung der Gewerke ließe sich die Energieeffizienz steigern: „Der Miniserver nutzt als Gehirn der Loxone-Lösung jede Optimierungsmöglichkeit, die sich erreichen lässt. Hier ist neben der Integration der Beschattung und der Lüftung auch die Präsenzerkennung wichtig. Ein Raum muss nur dann beheizt und beleuchtet werden, wenn er tatsächlich benutzt wird.“

Ist eine intelligente Beschattungsregelung integriert, kann man mit Sonnenenergie kostenfrei heizen oder zumindest die Wärme in den Räumen halten. Auch in der heißen Jahreszeit schlägt die Stunde der intelligenten Beschattung. Diese spart jede Menge Energie, die sonst zum Kühlen eingesetzt werden muss. Weitere Stärken spielt Loxone aus, wenn es um die Vernetzung des Gebäudes und aller strombeziehenden Geräte geht.

Hier kommt der Energiemanager zum Einsatz. Dieser eröffnet zahlreiche weitere Einsparpotenziale, insbesondere durch die optimale Nutzung selbstproduzierter Energie, etwa via Photovoltaikanlage. Wechner sieht in Smart Homes deshalb viele Möglichkeiten für besseres Energiemanagement: „Smarte Energiemonitoring-Geräte können den Energieverbrauch im Haushalt überwachen und den Eigentümern detaillierte Einblicke in ihren Energieverbrauch geben.“

Beispiele sind smarte Thermostate, Beleuchtungssysteme und Haushaltsgeräte, welche so programmiert werden können, dass sie sich automatisch ein- und ausschalten oder ihre Einstellungen an Nutzerpräferenzen und Zeitpläne anpassen, was unnötigen Energieverbrauch reduziert.

Rene Seedorff
Matthis Wechner

Sicherheit ohne Internet

Vernetzte Geräte im eigenen Haus zu haben, ist für viele Hausbesitzer im Moment dennoch schwer vorstellbar. Der Geschäftsführer des OÖ Energiesparverbandes Gerhard Dell weiß, weshalb Menschen zurückhaltend sind: „Als Argument gegen Smart Homes wird vor allem die Sorge um die Privatsphäre angegeben, noch vor finanziellen Aspekten. Kritiker sehen auch die Gefahr von Hackerattacken und halten die Technik für noch nicht vollkommen ausgereift.“ Keinberger erklärt, warum dies bei Loxone kein Grund zur Sorge ist: „Die Loxone-Technologie funktioniert anders als andere Smart-Home-Lösungen, nämlich cloud-free dank des Miniservers. Sämtliche persönlichen Nutzungsdaten liegen auf dem Loxone-Miniserver und verlassen das eigene Gebäude nicht. Darüber hinaus funktioniert das Loxone-System auch gänzlich ohne Internetverbindung.“

 

Intelligente Gebäudeautomation für Unternehmen

Der Mühlviertler Smart-Home-Spezialist bietet schon seit mehreren Jahren auch für Unternehmen individuelle Lösungen, die einfach umzusetzen sind. Dank intelligenter Gebäudeautomation gibt es Einsparpotenzial durch optimiertes Energiemanagement: „Wenn etwa eine Filiale im Vergleich ungewöhnlich viel Energie pro Quadratmeter verbraucht, kann darauf reagiert werden. Für das Facility-Management sind intelligente Tools wichtig. Sie werden etwa als Frühwarnsystem genutzt, bei Bedarf kann aus der Ferne eingegriffen werden. Das spart Geld in der Wartung der technischen Anlagen“, erklärt Keinberger. Seedorff sieht ebenfalls viele Möglichkeiten für Smart-Home-Technologie an Firmenstandorten: „Das wichtigste Thema ist aktuell die Energieeffizienz. Beleuchtungssysteme und Thermostate können in Bürogebäuden eingesetzt werden, um den Energieverbrauch zu optimieren und Kosten zu senken. Automatisierte Beleuchtung und Klimatisierung können basierend auf Anwesenheit und Tageslicht gesteuert werden.“ Auch bei Sicherheit und Zutrittskontrolle sollten für Unternehmen durch Gebäudeautomatisierung viele Vorteile entstehen. „Smarte Sicherheitssysteme mit Überwachungskameras, Bewegungssensoren und intelligenten Türschlössern können den Schutz von Firmenstandorten verbessern. Zugangskontrollsysteme können ebenfalls implementiert werden, um den Zutritt zu bestimmten Bereichen zu regeln“, sagt Wechner. Sicherheit wird im Facility-Management durch Technologie eben zu einem immer umfassenderen Begriff.