Berglandwirtschaft im Fokus

Salzburg – Anfang November 2024 war Salzburg das Zentrum des europäischen Austauschs für junge Landwirt:innen: Rund 50 Teilnehmer:innen aus zahlreichen EU-Ländern kamen zum CEJA-Seminar (Rat der Europäischen Junglandwirtinnen und Junglandwirte) nach Österreich. Ziel war es, die einzigartigen Perspektiven der Berglandwirtschaft zu entdecken, neue Impulse für die Zukunft der Landwirtschaft zu gewinnen und gemeinsam Positionen zu aktuellen agrarischen Herausforderungen zu entwickeln.

Die Berglandwirtschaft in Unken hautnah erleben

Ein Höhepunkt des Seminars war die Exkursion in den Salzburger Pinzgau. In Unken bekamen die jungen Landwirt:innen direkte Einblicke in die alpine Kulturlandschaft und die zentrale Rolle heimischer Familienbetriebe für deren Erhalt. „Unser Anliegen bei der Organisation dieses Seminars war es, eindrucksvoll zu zeigen, was kleinstrukturierte Landwirtschaft wirklich bedeutet und welche Herausforderungen österreichische Nebenerwerbslandwirte im europäischen Kontext bewältigen müssen. Wir wollten den Jungbäuerinnen und Jungbauern einen realistischen Einblick geben, wie die Landwirtschaft abseits der Gunstlagen aussieht – einen ehrlichen Realitätscheck. Denn nur wer die Herausforderungen der verschiedenen Regionen kennt, kann auf Augenhöhe diskutieren. Und ich denke, wir haben unser Ziel erreicht“, berichtet Carina Reiter, CEJA-Delegierte der Jungen Landwirtschaft Österreich. Die Bundesleiterin der Landjugend Österreich, Valentina Gutkas, betonte die Bedeutung dieses internationalen Austauschs: „Wenn junge Landwirt:innen aus ganz Europa zusammenkommen, um im Rahmen der CEJA an agrarischen Themen zu arbeiten und um sich weiterzubilden, entsteht mehr als Wissen: Es entsteht eine Gemeinschaft, die die Zukunft der Landwirtschaft in ihren Händen hält.“

Professionelle Positionserarbeitung zur GAP im Fokus

Das CEJA-Seminar bot eine Plattform für die professionelle Erarbeitung von Positionen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). In Workshops und Diskussionsrunden setzten sich fachlich versierte Jungbäuerinnen und Jungbauern intensiv mit aktuellen Entwicklungen der GAP auseinander und entwickelten fundierte Ansätze zur Förderung einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Landwirtschaft.

Praxis und Bildung am Winklhof

Neben der Exkursion bot der Besuch der Fachschule Winklhof in Oberalm Einblicke in die Ausbildung und Förderung junger Talente im landwirtschaftlichen Bereich. Die Fachschule steht beispielhaft für den Stellenwert der praxisorientierten Ausbildung in Österreich und regte die Teilnehmer:innen zu neuen Ideen für die Zukunft an.

Netzwerkabend im historischen Stiegl-Keller

Ein weiteres Highlight des Seminars war der Netzwerkabend im traditionsreichen Stiegl-Keller in Salzburg. Hier trafen die jungen Landwirt:innen auf hochrangige Gäste wie Abg. z. NR Georg Strasser (Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses), Nikolaus Berlakovich (1. Vizepräsident der COPA-COGECA), Alexander Bernhuber (Mitglied des Europäischen Parlaments), Nicole Leitner (Seminarbäuerin) und Claudio Post (Präsident der brasilianischen Genossenschaft Auriverde). Der Abend bot eine informelle Plattform für spannende Diskussionen über die Zukunft der europäischen Landwirtschaft und die Rolle nationaler Ansätze.

Das ist die Landjugend!

Die Landjugend Österreich ist mit über 100.000 Mitgliedern die größte Jugendorganisation im ländlichen Raum. Der Fokus liegt in der Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung ihrer Mitglieder, dem Angebot eines attraktiven Jugendprogramms sowie in der aktiven Gestaltung der ländlichen Regionen. Sie betreut unter anderem den anerkannten aufZAQ-zertifizierten Lehrgang „Landjugend SpitzenfunktionärIn“, eine Ausbildung im jugend- und freizeitpädagogischen Bereich. Als einzige Stelle in Österreich ermöglicht die Landjugend zudem internationale landwirtschaftliche Fachpraktika. Mit den sechs verschiedenen Schwerpunkten bietet die Landjugend ein vielfältiges Programm für die Jugend in ganz Österreich.