Strategien für eine finanzielle Gesundheit
Thomas Obernberger im Interview
Thomas, was definierst du als finanzielle Gesundheit?
Finanzielle Gesundheit ermöglicht es, sowohl kurzfristige Ausgaben als auch langfristige Ziele wie Altersvorsorge zu planen, ohne in finanzielle Not zu geraten. Es geht also um das Bewusstsein und die Kontrolle über die eigenen Finanzen.
Gibt es Strategien, um besser mit unerwarteten Ausgaben umgehen zu können?
Ja, eine der besten Strategien ist das Anlegen eines Notgroschens. Idealerweise sollte dieser Polster mindestens drei bis sechs Monatsgehälter abdecken, um unerwartete Ausgaben wie Autoreparaturen, medizinische Notfälle oder plötzliche Arbeitslosigkeit abzudecken. Auch das regelmäßige Sparen und das Vermeiden unnötiger Schulden helfen dabei, finanzielle Überraschungen besser zu bewältigen.
Wie kann man Schulden auf gesunde Weise bewältigen, ohne sich überfordert zu fühlen?
Ein wichtiger erster Schritt ist, sich einen klaren Überblick über die Höhe der Schulden zu verschaffen. Danach sollte man Prioritäten setzen und Schulden mit hohen Zinssätzen zuerst abzahlen. Die sogenannte „Schneeball-Methode“, bei der man kleinere Schulden zuerst begleicht, um Motivation aufzubauen, kann ebenfalls hilfreich sein. Wichtig ist, Geduld zu haben und einen realistischen Rückzahlungsplan zu erstellen.
Welche emotionalen Auswirkungen können finanzielle Unsicherheiten haben?
Finanzielle Unsicherheit kann erhebliche emotionale Belastungen mit sich bringen. Das Gefühl, die Kontrolle über die eigenen Finanzen zu verlieren, kann sehr beängstigend sein. Langfristig kann dies sowohl die psychische als auch die körperliche Gesundheit negativ beeinflussen.
Welche finanzielle Absicherung hältst du für unerlässlich?
Eine grundlegende finanzielle Absicherung sollte eine solide Altersvorsorge, eine sinnvolle Versicherung und einen Notgroschen umfassen. Diese Kombination bietet ein finanzielles Sicherheitsnetz, um sich vor den meisten Risiken zu schützen.
Mit wieviel Geld ist man am glücklichsten?
Eine Studie der Purdue University ergab, dass das ideale, jährliche Haushaltseinkommen für das emotional beste Wohlbefinden zwischen 50.000 bis 62.000 Euro liegt.
Laut Ergebnissen dieser Studie ist das Ansteigen des Glückempfindens bei Menschen am stärksten, bei denen sich das Gehalt von 15.000 auf 30.000 Euro verdoppelt. Springt das Gehalt dann von 30.000 auf 60.000 Euro, steigt das Glücksempfinden in diesem Einkommensbereich schon weniger an. Mit weiter ansteigendem Gehalt sinkt die Zufriedenheit überhaupt. Gründe dafür dürften ein Mangel an Freizeit und zu viel Stress sein, unter denen Top-Verdiener*innen oft leiden (Quelle: merkur.de).
Geld anlegen – so geht's
Damit Geld Freude bringt, lohnt es sich, sich aktiv damit auseinanderzusetzen. Wenn Erspartes einfach auf dem Konto liegt, wird es kaum für Zufriedenheit sorgen. Wenn man sich überlegt, wie man Geld vorteilhaft anlegen kann – sei es durch kluges Sparen oder gezielte Investitionen – steigert das die Freude daran erheblich.
Die Auseinandersetzung mit Geld ist oft einfacher als gedacht. Ein erster Schritt ist, die finanzielle Situation anzuschauen und sich ein paar grundlegende Fragen zu stellen:
- Wieviel Geld bleibt mir monatlich übrig?
- Wofür würde ich gerne sparen?
- Welchen Betrag möchte ich als finanzielle Reserve behalten?
- Wie viel kann ich langfristig entbehren, um es gewinnbringend anzulegen?
Unsere erfahrenen Beraterinnen und Berater helfen dabei, alle Fragen und Unsicherheiten zu klären – damit Ihrer finanziellen Gesundheit nichts im Wege steht.