Haus aus Bergholz mit vielen Gründächern
Das Projekt:
Das Haus wurde ursprünglich Anfang des 19. Jahrhunderts in Dornbirn erbaut und ist dann im Laufe der Jahre mehrmals versetzt worden: erst nach Ludesch, dann nach Thüringerberg, wo es wieder aufgebaut wurde. Das Haus wurde 1988 bezogen, war aber inzwischen stark in die Jahre gekommen. Vor allem der Dachstuhl war für die hohen Schneemengen am Thüringerberg nicht geeignet. So kam es, dass die Kinderzimmer wiederholt eingeschneit waren.
Innovationen:
Im Rahmen der Sanierung wurde der Dachstuhl vollständig erneuert, da die alten Balken in einem schlechten Zustand waren und beim Abbruch zum Teil zerbrachen. Auf das Obergeschoss wurde ein Penthouse aufgesetzt und das Dach des Hauses sowie die Nebengebäude und die Garage erhielten eine Begrünung. Auf die Massivholzdecke mit 20cm und 25cm Dämmplatten kam im Anschluss eine ca. 15 cm Schicht Begrünung.
Die Fenster wurden gegen Holz-Alufenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung getauscht.
Als Heizsystem wurde eine 9 kWp-Photovoltaikanlage installiert, welche sowohl die Stückholzheizung (jährlich ca. 8 m³ Holz) unterstützt als auch für die Warmwasseraufbereitung sorgt.
Im Rahmen der Dämmmaßnahmen wurde im hinteren Bereich des Kellers eine mehrschichtige Konstruktion verwendet - 50 cm starke Ziegel mit Kork sowie eine 20 cm dicke Holzwolle. Im Ergebnis wurde ein hinterlüfteter Holzschirm angebracht.
Erklärung: Ein hinterlüfteter Holzschirm ist eine Art der Fassadenverkleidung. Er wird oft als Teil einer vorgehängten Fassade verwendet. Diese Konstruktion besteht aus mehreren Schichten. Zwischen der äußeren Verkleidung und der Dämmung bleibt ein Luftspalt. Dieser Luftspalt leitet Feuchtigkeit ab und hält die Dämmung trocken.
Ein hinterlüfteter Holzschirm bietet Ihnen folgende Vorteile:
- Die Hinterlüftung verbessert die Energieeffizienz, da die Dämmung trocken und funktionstüchtig bleibt. Dadurch lassen sich Heiz- und Kühlkosten einsparen.
- Schutz vor Feuchtigkeit: Die Belüftung hilft, Feuchtigkeit aus der Wandkonstruktion abzuleiten, was Schimmelbildung verhindert.
- Langlebigkeit: Holzschirme sind robust und können bei richtiger Pflege viele Jahre halten.
- Ästhetik: Holz bietet eine natürliche und attraktive Optik, die sich gut in verschiedene Stile einbauen lässt.
Für den Dachstuhl wurde Bergholz von einem regionalen Holzbauer aus dem Großen Walsertal verwendet, um nachhaltige Materialien aus der Umgebung zu integrieren.
Ergebnis:
Das Haus überzeugt nach der Sanierung mit modernem, energieeffizientem Wohnraum und einem hervorragenden Ausblick auf Rätikon und Zimba. Der Strickbau des Kellers und des ersten Obergeschosses konnte erhalten werden, ebenso blieb die Raumaufteilung weitgehend unverändert. Die Arbeiten erstreckten sich über einen Zeitraum von zwei Jahren, wobei ein Großteil der Arbeiten in Eigenleistung erbracht wurde.
Vor welche Herausforderungen hat Sie die Sanierung gestellt?
Bei der Hausplanung war es uns wichtig, den alten Strickbau aus Buchenholz zu bewahren. Die über 100 Jahre alten Pläne waren handgezeichnet und das Haus wurde bereits schon einmal in den 70er Jahren versetzt. Trotz niedriger Raumhöhe konnten wir den Charme erhalten und modernen, energieeffizienten Wohnraum schaffen. Wir haben eine Photovoltaikanlage mit einer Dachbegrünung ergänzt, was einerseits die PV-Anlage kühlt und andererseits ihre Lebensdauer verlängert. Da ich aus dieser Branche komme, haben wir auch die Garage und Nebengebäude begrünt, was zusätzliche Dämmung und einen Kühleffekt bietet und der Natur zugutekommt. Das Heizsystem wurde mit der Zeit dann von Öl auf eine Stückholzheizung und Photovoltaik umgestellt.
Abschließend – Gibt es noch etwas, dass Sie uns mitgeben möchten?
Eine Sanierung erfordert selbstverständlich einige Kompromisse, um eine optimale Lösung zu finden. Dennoch lohnt es sich auf jeden Fall, den Mut zur Sanierung zu haben. Bei der Planung wurden wir hervorragend vom Atelier Raggl Bauplanungs GmbH in Röns unterstützt.
Statement des Bauherrn Manuel Andreatta (Firma Weiss + Appetito Spezialdienste GmbH)