Homeoffice leicht gemacht

Homeoffice
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Heim-Werken. Für manche ist es ein Traum, die Arbeitszeit von daheim aus bestreiten zu können. Für viele wurde es in den letzten Monaten zur lästigen Pflicht. Wie Sie persönlich von dieser ungewohnten Situation profitieren können? Hier haben wir 5 Tipps für Sie:

 

Kinder im Homeoffice

Die Doppelbelastung von Arbeit und Kindererziehung kann ein erhebliches Problem darstellen, das allerdings mit zunehmendem Alter der Kinder geringer werden sollte. Als besonders hilfreich erweist es sich, wenn man den Nachwuchs möglichst früh zur selbstständigen Beschäftigung ermuntert.

Auch eine kurze Besprechung am Morgen zum Tagesablauf ist nützlich, um eine Struktur in den Alltag zu bringen. Für Kinder kann es auch motivierend sein, wenn diese ein privates Homeoffice mit allen notwendigen Arbeitsutensilien erhalten. Für Fragen und notwendige Unterstützung könnten eventuell Zeit-Slots vergeben werden, zehn Minuten pro Stunde, dazwischen bleibt jeder für sich bei der Arbeit. 

 

Platz da

Das weitaus größte Problem beim Thema Homeoffice liegt in der klaren Trennung zwischen Arbeitszeit und Arbeitsplatz auf der einen Seite und Familienzeit und Entspannung auf der anderen. Idealerweise befindet sich der Arbeitsplatz in einem eigenen Raum mit möglichst viel atmosphärischem und akustischem Abstand. Ist das nicht möglich, sollte zumindest eine fixe Arbeitsecke eingerichtet werden – eine professionelle Umgebung mindert die alltäglichen Ablenkungsmöglichkeiten. Der Raum sollte über ausreichend natürliches Licht verfügen. Spiegelungen im Bildschirm ermüden die Augen genauso wie zu starke Lichtkontraste.

Und noch etwas: Investitionen in einen besseren Arbeitsplatz zu Hause dürften sich in den nächsten Jahren auf jeden Fall bezahlt machen. Denn Homeoffice ist mit Sicherheit keine Zeiterscheinung, die nach dem Ende der Corona-Krise ihre Bedeutung verlieren wird. Zu verlockend sind die Einsparungsmöglichkeiten für die Unternehmen, wenn sich erst einmal gezeigt hat, dass das System funktioniert und die Arbeitsleistung nicht maßgeblich beeinträchtigt wird.

Falls Sie also zur neuen Generation der Heim-Werker gehören, sollten Sie daran denken, Ihre persönlichen Arbeitsbedingungen zu verbessern oder bei einem Umzug einzuplanen – es wird sich lohnen.

 

Positiv denken

So schön Homeoffice sein kann, so hat es zweifellos auch seine Schattenseiten: Die Sozialkontakte mit den Kollegen fehlen, der Austausch untereinander findet nicht statt, man kommt schwieriger an Unterlagen heran oder der Drucker macht Probleme. Wenn der Frust am größten ist, hilft es, sich die positiven Seiten der neuen Lebenssituation zu verinnerlichen. Das eingegrenzte gesundheitliche Risiko. Die geringeren Kosten, wenn man mit dem eigenen Auto nur beschränkt unterwegs ist. Und nicht zu vergessen, der ersparte Weg in die Arbeit ist neue gewonnene Lebenszeit. 

 

Besser kommunizieren

Normalerweise funktioniert Kommunikation auf vielen, teils auch unbewussten Ebenen. Manchmal sagt ein Blick oder eine Handbewegung eines Kollegen mehr als 1.000 Worte. Diese Art der Kommunikation fällt beim Homeoffice weg. Daher sollte auch öfter und bewusster der gegenseitige Austausch via Videokonferenz oder Telefon stattfinden. Schaffen Sie Transparenz zu Ihrem Arbeitspensum, um Missverständnisse zu vermeiden. Es sollte in der Gruppe klar sein, ob Sie gerade nicht gestört werden wollen oder eine Pause eingelegt haben. Arbeitskollegen sind oft auch Freunde, verzichten Sie deshalb nicht ganz auf den persönlichen Austausch, sei es nun über private oder geschäftliche Themen.

 

Effizient arbeiten

Selbstdisziplin gehört zu den wesentlichsten Faktoren für effizientes Arbeiten daheim, denn natürlich sind die Ablenkungen und Freiheiten zu Hause größer als in einer Büro-Atmosphäre. Auch wenn es außer Ihnen vielleicht niemand wahrnimmt, sollte auf den normalen Tagesablauf nicht verzichtet werden. Die gewohnte Routine und Kleidung wie im Büro steigern das Selbstwertgefühl und damit letztlich auch die Freude an der Arbeit. Setzen Sie sich realistische Ziele für den Tag, bei der Arbeitszeit muss Anfang und Ende klar definiert sein. Dazwischen sollte jede Form der Ablenkung vermieden werden. Das gilt für Störungen durch Familienmitglieder oder Freunde, aber auch für kleine Hausarbeiten zwischendurch – sie beeinträchtigen den Arbeitsfluss stärker, als die Tätigkeit Zeit kostet. Pausen sind allerdings schon wichtig: Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns (bei einem Erwachsenen) nach 90 bis 120 Minuten intensiver Arbeit nachlässt. Gönnen Sie sich also in diesen Intervallen kurze Pausen, in denen Sie entspannen, lüften oder – noch besser – etwas Bewegung machen. 

 

 

Quelle: Wohnwelt Raiffeisen Bausparkasse 3/2020