Wir müssen stärker ins Tun kommen
2015 publizierte die Raiffeisen Nachhaltigkeits-Initiative erstmals eine Ökobilanzierung der Raiffeisen Bankengruppe. Jetzt zeigt die brandneue Treibhausgas-Bilanz, wo die RBG mittlerweile steht.
Die von der RNI beauftragte Treibhausgas-Bilanz 2021 gibt einen Überblick über den aktuellen CO2-Ausstoß der Raiffeisen Bankengruppe in Österreich und über die Einsparungen, die seit der letzten Untersuchung für das Jahr 2014 umgesetzt wurden. Bewährter Partner der RNI in der Erstellung der Analyse war auch heuer wieder das Umweltbundesamt.
Bei einem Round-Table anlässlich des 15-Jahr-Jubiläums präsentierte Monika Mörth, Geschäftsführerin des Umweltbundesamts, gemeinsam mit Franz Fischler und Andrea Sihn-Weber die zentralen Ergebnisse der Studie.
Insgesamt werden durch die unternehmerischen Tätigkeiten der Bankengruppe direkte und indirekte Treibhausgasemissionen von rund 62.727 Tonnen CO2-Äquivalent-Emissionen freigesetzt. Der größte Anteil von 24.158 Tonnen dieser Emissionen entsteht durch die Anreise der Mitarbeitenden zum Arbeitsplatz. Der zweite große Treiber ist die Energie mit 16.773 Tonnen Energieaufwand für Raumwärme und -kälte bzw. mit 16.822 Tonnen für den Stromverbrauch.
EINSPAREN WIRKT
Wie wirksam es ist Energie einzusparen, zeigte Monika Mörth am Stromverbrauch: Der Stromverbrauch in Kilowattstunde je Mitarbeiter:in der Raiffeisen Bankengruppe hat sich gegenüber 2014 um fast 25 Prozent reduziert. Durch die in den Jahren 2016–2021 in der Raiffeisen Bankengruppe getätigten standortbezogenen nachhaltigen Investitionen – wie etwa in thermische Sanierung und Gebäudeeffizienz – wurden insgesamt ca. 155.000 Tonnen CO2-Einsparungen berechnet. Das entspricht etwa 0,25 Prozent der im Jahr 2020 österreichweit ausgestoßenen CO2-Emissionen. Franz Fischler dazu: „In der RNI waren uns von Anfang an messbare Ergebnisse wichtig, um zu erkennen, wo wir stehen und wo wir uns noch verbessern müssen.
Für die RNI war seit Beginn klar: Die beste Energie ist die, die nicht eingesetzt wird. Daher gilt es an erster Stelle Energie einzusparen und Effizienzmaßnahmen zu setzen. „Der Raiffeisen Bankgruppe ist es gelungen vom Reden ins Tun zu kommen. Es war klar, je früher man beginnt, desto besser ist es fürs Klima“, gibt Franz Fischler die Richtung für ressourcenschonenden Umgang mit Energie vor.
Nachhaltige Investitionen
Erhoben wurde auch, wie hoch der makroökonomische Effekt jener 108 Millionen Euro war, die die Raiffeisen Bankengruppe in den Jahren 2016 bis 2021 in nachhaltige Maßnahmen investiert hat. Insgesamt wurden in diesen Jahren durch die getätigten Investitionen 61,3 Mio. Euro an Wertschöpfung generiert, 617 Arbeitsplätze geschaffen und 49,6 Mio. Euro an Staatseinnahmen generiert.
Green Deal
Die EU hat im Dezember 2019 mit dem „Green Deal“ ganz entscheidende Schritte Richtung Nachhaltigkeit gesetzt. Übergeordnetes Ziel ist, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen. „Der Green-Deal der EU-Kommission verfolgt sehr ehrgeizige Ziele verbunden mit vielen Herausforderungen“, erklärt Andrea Sihn-Weber die Ziele dieser Wachstumsstrategie. „Gleichzeitig bietet die nachhaltige Transformation viele Chancen. Die Wirtschaft etwa kann mit kohlenstoffarmen, energie- und ressourceneffizienten Kreislaufprojekten zur Zielerreichung beitragen.“
Um die Klima- und Energieziele zu erfüllen und diesen Strukturwandel in Europa zu schaffen, wird geschätzt, dass jährlich zusätzlich rund 350 Milliarden Euro Investitionen notwendig sind. Da wird gerade die Finanzindustrie gefordert sein, denn sie spielt eine zentrale Rolle in dieser Transformation. „Wir haben eine große Verantwortung. Wir müssen sorgsam darauf achten, welche Auswirkungen unser Kerngeschäft auf Umwelt, Klima und Gesellschaft hat. Hier haben wir den größten Hebel“, beschrieb Sihn-Weber die Schlüsselrolle der Finanzbranche bei der Erreichung der Klimaziele.