NACHGEFRAGT BEI AUFSICHTSRÄTIN SABRINA HUBER

Die Harder Transport-Unternehmerin Sabrina Huber ist seit 2016, also inzwischen fünf Jahre, Mitglied im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Bodensee-Leiblachtal. Im Gespräch erzählt sie, welche besonderen Perspektiven sie als jüngstes Mitglied in den Aufsichtsrat einbringt und wie sie Nachhaltigkeit als Aufsichtsrätin und Unternehmerin beschäftigt.

Aufsichtsrätin Sabrina Huber

Frau Huber, wie bereichern Sie als jüngstes Mitglied den Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Bodensee-Leiblachtal?

Ich finde es sehr gut, dass es im jetzigen Aufsichtsrat schon eine gute Diversität gibt:

  • Jüngere/ältere Mitglieder
  • Männer/Frauen
  • Fachliche Vielfalt / verschiedene Branchen

Das bringt dem Aufsichtsrat einen guten Mix aus verschiedenen Perspektiven, denn dies ist für eine moderne Bank wie die Raiffeisenbank Bodensee-Leiblachtal sehr wichtig.

Ich persönlich fühle mich Praxisthemen, wie beispielsweise dem Onlinebanking, sehr nahe. Durch meine langjährige Erfahrung als Anwenderin fällt es mir leicht, bei diesem Thema Inputs zu geben – denn dies beinhaltet auch mein Tagesgeschäft.

Aber auch bei Personal- und Mitarbeiterthemen bringe ich mich sehr gerne ein, denn ich verantworte auch in unserem Unternehmen den HR-Bereich. Da das Transportwesen (noch) ein sehr männerdominierter Bereich ist, bringe ich auch sehr viel Erfahrung im Unterschied Mann<->Frau ein.

Nicht zuletzt ist aber auch unsere Kernaufgabe im Aufsichtsrat die Kreditvergabe. Für mich ein sehr wichtiges, teils komplexes und verantwortungsvolles Thema, bei dem mir aber mein breites Netzwerk oft gut weiterhilft, um Entscheidungen treffen zu können.

 

Handeln und entscheiden Aufsichtsrätinnen Ihrer Meinung nach anders?

Ja, das denke ich schon. So, wie Frau und Mann grundsätzlich anders handeln. Natürlich ist es in gewisser Weise auch viel Typsache, aber in meiner Wahrnehmung hinterfragen wir Frauen Entscheidungen anders. Außerdem spielt für Frauen die Zwischenmenschlichkeit bei einer Entscheidung eine große Rolle. Im Vergleich dazu orientieren sich Männer viel mehr an Fakten.

Im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Bodensee-Leiblachtal spielt auch hinein, dass einige unserer Mitglieder schon länger dabei sind und viel aus ihrer Erfahrung heraus wissen. Für mich zeichnet sich hierbei aber ab, dass Beständigkeit in diesem Zusammenhang auf alle Fälle eine große Bedeutung hat.
Derzeit „angesagt“ ist so eine langjährige Zusammenarbeit ja nicht mehr. Doch da bin ich anderer Meinung, denn Erfahrung bekommt man nur mit der Zeit und dies spielt oft eine sehr große Rolle, um auch aus Fehlern zu lernen, den berühmten Aha-Effekt zu haben. Aber auch, um vermeintlich neue Ideen aus verschiedenen Sichtweisen zu diskutieren, Stichwort Diversität.

 

Da klingt das Thema Nachhaltigkeit an. Welche Rolle spielt sie im Aufsichtsrat?

Ich verstehe Nachhaltigkeit auch so, Prozesse digitaler oder effizienter zu gestalten. So gilt es etwa zu überlegen, ob es immer unbedingt notwendig ist, bei Treffen persönlich anwesend zu sein. Coronabedingt haben wir beispielsweise im Aufsichtsrat einige unserer Sitzungen online durchgeführt und damit gleichzeitig Zeit und Ressourcen geschont. Sich online auszutauschen und abzustimmen, war zwar anfangs ungewohnt, im Nachhinein gesehen funktionierte es aber mindestens genauso gut. Ich kann mir durchaus vorstellen, die Sitzungen zukünftig hin und wieder online durchzuführen – natürlich nur dann, wenn die Datensicherheit gewahrt bleibt. So könnten wir langfristig auch in diesem Bereich nachhaltiger miteinander arbeiten. Vor allem bei Umlaufbeschlüssen oder sonstigen kurzen Besprechungen ist eine Online-Zusammenkunft sicherlich die ressourcenschonendste Lösung.

 

Und welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit für die Raiffeisenbank Bodensee-Leiblachtal?

Sicher eine große, das sieht man an den angebotenen Produkten! Im Austausch mit jüngeren und weiblichen Personen merke ich, dass sie sich vermehrt für nachhaltige Angebote interessieren. Die Raiffeisenbank bietet bereits mehrere Fonds an, die das berücksichtigen und damit zwei Ziele auf einmal erfüllen: Einerseits sind sie eine gute Sparform und andererseits erfüllen sie den Wunsch nach einem nachhaltigen Investment.
Über die Produkte hinaus hat die Bank die Corona-Zeit gut genützt, um sich in vielen Bereichen digitaler aufzustellen. Das betrifft sowohl das Arbeitsumfeld der Mitarbeiter als auch den Kontakt zu den Kunden. Auch wenn wir natürlich alle schon wieder sehnsüchtig darauf warten, dass der persönliche Austausch bald wieder leichter möglich ist.

 

Und wie beschäftigt Sie das Thema Nachhaltigkeit als Unternehmerin?

Bei Huber Transporte arbeiten wir nachhaltig. So vermeiden wir jegliche Leerkilometer, unsere Fahrer absolvieren regelmäßig Eco-Trainings, unsere Mitarbeiter kommen mit dem Fahrrad über den tollen neuen Radweg zur Arbeit, wir bieten unseren Mitarbeitern regelmäßig professionelle Physio- und Massageanwendungen in unserem Betrieb, u. v. m.

Stetig wurden und werden Abläufe digital organisiert. Wir haben in jedem LKW einen mobilen Drucker. Somit müssen nicht mehr alle Transportdokumente in Papierform mitgeführt werden und werden nurmehr nach Bedarf direkt im LKW ausgedruckt. Weiters ist die Firma Huber bei einer Software im Bereich digitaler Fuhrpark als Entwicklungspartner tätig. Mit dieser Software werden Mängel am Fahrzeug, Fahrzeit-Aufzeichnungen, Service- und diverse gesetzliche Überprüfungstermine bis hin zu Pannendiensten, Stunden- und Spesenabrechnungen digital erfasst und übermittelt. Das System ist komplett unabhängig von der im Betrieb befindlichen LKW-Marke und auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse mit einem maßgeschneiderten, individuellen und persönlichen Paket zugeschnitten.

Seit der Unternehmensgründung im Jahr 1961 ist unser Fuhrpark immer auf dem neuesten Stand der Technik, um stets effizient und umweltschonend im Auftrag unserer Kunden unterwegs zu sein.

Es gibt aber auch Bereiche, die noch in den Kinderschuhen stecken – dazu gehören LKWs mit alternativen Antriebsformen wie Wasserstoff, Elektro oder Ähnliches. Sie haben auch akzeptable Reichweiten und dazu eine gut ausgebaute und schnelle Lade-/Tank-Infrastruktur. Diesen Markt beobachte ich sehr genau und werde in die entsprechende Technologie investieren, sobald sich eine echte und praktikable Alternative bietet.

Das Thema Nachhaltigkeit liegt uns sehr am Herzen und bedarf ständig neuer Lösungen und Denkansätze für eine stetige Weiterentwicklung eines nachhaltigen Unternehmenserfolgs.

 

Danke für das Gespräch, Frau Huber!