B
Baisse
Sinkende Kurstendenz an der Börse, aber auch von Preisen überhaupt. Gegensatz: Hausse.
Bad Bank
(englisch: schlecht, faul) ist eine Institution (ohne Bankkonzession), in die überwiegend risikobehaftete Kredite oder Wertpapiere ausgelagert werden.
Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ)
Wurde 1930 gegründet und gilt als Bank der Zentralbanken der Welt. Sie verwaltet Teile der internationalen Währungsreserven vieler Länder. Die BIZ hat ihren Sitz in Basel.
Bankauskunft
Allgemein gehaltene bankübliche Auskunft über die wirtschaftliche Lage eines:r Kund:in. Über eine:n Unternehmer:in darf sie erteilt werden, solange sie:er nicht widerspricht, über eine:n Verbraucher:in nur mit ihrer:seiner ausdrücklichen, schriftlichen Zustimmung.
Bankbrief
Die Einholung von Bankbestätigungen („Bankbriefen“) durch Wirtschaftsprüfer:innen bei mit dem zu prüfenden Unternehmen in Geschäftsverbindung stehenden Kreditinstituten, ist ein wichtiger Prüfungsschritt zur Feststellung der vollständigen und korrekten Erfassung von Vermögens-/Schuldpositionen sowie vorhandener Risiken. Auf Bankbriefen sind Informationen enthalten, die für den:die Prüfer:in wesentlich und nicht auf Kontoauszügen ersichtlich sind.
Bankbuch
Beinhaltet jene Bankgeschäfte und Bilanzpositionen, die nicht handelbar sind. Dazu zählen z.B. das Kreditgeschäft, Dienstleistungsgeschäfte für Kund:innen und Sachanlagen. Siehe auch Handelsbuch.
Bankenaufsicht
Siehe Finanzmarktaufsicht (FMA), Oesterreichische Nationalbank (OeNB), Europäische Bankenaufsicht (EBA) und Europäische Zentralbank (EZB).
Bankenunion
Vorschläge und Maßnahmen für eine zentrale Finanzmarktaufsicht, Einlagensicherung und Sanierung oder Abwicklung von Kreditinstituten innerhalb der Europäischen Union.
Bankgarantie
Siehe Avalkredit, Garantie.
Bankgeheimnis
Kreditinstitute sowie ihre Organe und Mitarbeiter:innen sind zur Geheimhaltung aller aus dem Bankgeschäft erhaltenen (Kund:innen-) Daten verpflichtet. Ausnahmen bestehen beispielsweise bei eingeleiteten (Finanz-) Strafverfahren, bei Verdacht auf Geldwäscherei, in Verlassenschaftsverfahren oder bei ausdrücklicher schriftlicher Zustimmung des:der Kund:in.
Bankgeschäfte
Die im Bankwesengesetz aufgezählten Tätigkeiten, soweit sie gewerblich durchgeführt werden. Bankgeschäfte sind z.B. das Einlagengeschäft, das Girogeschäft, das Kreditgeschäft, das Depotgeschäft, das Effektengeschäft, das Garantiegeschäft, das Wertpapieremissionsgeschäft, das Finanzdienstleistungsgeschäft und das Factoringgeschäft. Kreditinstitute sind auch zur Durchführung der Geschäfte der Wertpapierdienstleistungsunternehmen und Finanzinstitute sowie aller sonstigen Tätigkeiten berechtigt, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Banktätigkeit stehen oder Hilfstätigkeiten darstellen. Das sind z.B. die Vermittlung von Bauspar-, Versicherungs- und Leasingverträgen, von Wertpapieren oder der Vertrieb von Kreditkarten. Weiters sind Kreditinstitute zum Handel mit Münzen, Medaillen und Barren berechtigt, ferner zur Vermietung von Safes.
Bankeninterventions- und –restrukturierungsgesetz (BIRG)
Ist ein wesentlicher erster Schritt auf dem Weg zur Regulierung der Sanierung und Abwicklung von Banken. Ziel dieses Gesetzes ist es, dass künftig keine öffentlichen Gelder zur Bankensanierung aufgewendet werden müssen. Zur Erreichung dieses Zieles sind von den Banken Sanierungs- und Abwicklungspläne zu erstellen, die eine präventive Krisenplanung der Banken und die Möglichkeit frühzeitiger Eingriffe der *Bankenaufsicht beinhalten.
Bankleitzahl (BLZ)
Numerischer Begriff, der jedes österreichische Kreditinstitut identifizierte. Durch BIC abgelöst.
Bankomat
Automat zur Geldbeschaffung. Weitere Dienstleistungen wie z.B. Kontostandsabfragen, Handywertkartenladungen, Quick-Ladungen und -Entladungen sind unabhängig von Banköffnungszeiten möglich.
Bankprüfer:in
Im Sinne des Bankwesengesetzes eingesetzte:r Prüfer:in von Kreditinstituten, der:die über das Ergebnis seiner:ihrer Prüfung der Aufsichtsbehörde zu berichten hat. Siehe Genossenschaftsrevisor:in.
Bankschlüssel
Bei einem Bankschlüssel handelt es sich um einen Schlüssel, der ein Kreditinstitut in einem System einheitlich und eindeutig identifiziert. Der Schlüssel kann gleichlautend mit der Bankleitzahl sein.
Bankschuldverschreibung
Von Banken (Emissionsbank) emittierte Schuldverschreibungen (Anleihen). Man unterscheidet:
- fundierte Bankschuldverschreibungen (bei diesen haftet zusätzlich ein Deckungsfonds)
- nichtfundierte Bankschuldverschreibungen
- Obligationen.
Bankservice-Karte
Berechtigungskarte mit der diverse Dienstleistungen aus dem Angebot der Bank in Anspruch genommen werden können, z.B. zum Ausdruck von Kontoauszügen, zur Kontostandsabfrage und mit der PIN - zur Geldbeschaffung bei Bankomaten. Auch die Teilnahme am Maestro-System, POS-System, QUICKSystem, am Kontaktlosen bezahlen (NFC) und am Freizügigen Giroverkehr ist möglich.
Bankwesengesetz (BWG)
Das BWG ist die Grundlage für die Organisation und Beaufsichtigung des Bankwesens, also die spezielle Gewerbeordnung für den Betrieb von Bankgeschäften.
Barauszahlungsscheck
Ist ein Scheck, dessen Einlösung in Bargeld erfolgt. Die Auszahlung erfolgt in der Regel nur an den:diie auf den Scheck notierten Empfänger:innen.
Barvorlagen (Fixvorlagen)
Kurzfristige Kredite von Banken mit fix vereinbarter Laufzeit, einem fixen Betrag und einem festen Zinssatz, der sich vor allem an den Zinssätzen des Geldmarktes orientiert.
Barwert im Diskontgeschäft
Nettobetrag bei Ankauf (Diskontierung) eines Wechsels nach Abzug der Spesen und Zinsen von der Wechselsumme.
Basel II
Kurzbezeichnung eines internationalen Expert:innenkreises. Inhalt des sogenannten 3-Säulen-Modelles ist die Gewährleistung der Sicherheit und Solidität der Finanzmärkte durch eine risikoadäquate Eigenmittelunterlegung. Die Mindestkapitalanforderungen (Säule 1) ergeben sich aus dem Kreditrisiko, dem operationellen Risiko sowie dem Marktrisiko. Das institutsinterne Risikomanagement (Säule 2) verpflichtet die Geschäftsleiter:innen zur Steuerung, Überwachung und Begrenzung der Risiken. Die Publizitätspflichten (Säule 3) regeln die Veröffentlichungspflicht der Kreditinstitute, die über den Jahresabschluss hinausgehen.
Basel III
Der Begriff bezeichnet ein ergänzendes Regelwerk des Baseler Ausschusses an der BIZ zu bereits bestehenden Eigenkapitalregeln für Finanzinstitute und baut auf dem Regelwerk von Basel II auf. Durch Basel III werden die Banken weltweit zur Haltung qualitativ höherwertiger Eigenmittel, höherer Eigenmittelquoten, zu einer stabilen Liquiditätsversorgung und zu einer Verschärfung der Corporate Governance verpflichtet. Siehe auch Basel II, CRR und CRD.
Basispunkt
Begriff aus dem Zinsgeschäft; ein Basispunkt entspricht 0,01 Prozent.
Basiszinssatz
Zinssatz in Bundesgesetzen und Verordnungen oder auch privatrechtlichen Vereinbarungen, der sich am währungspolitischen Instrumentarium der Europäischen Zentralbank orientiert. Änderungen werden von der Oesterreichischen Nationalbank im Amtsblatt der Wiener Zeitung verlautbart.
Baurecht
Dingliches, veräußerliches und vererbliches Recht, auf oder unter der Bodenfläche einer Liegenschaft ein Bauwerk zu haben. Es entsteht durch grundbücherliche Eintragung im C-Blatt der belasteten Liegenschaft und ist auf mindestens 10 Jahre zu begründen.
Bausparen
Das Bausparen ist ein Bankgeschäft im Sinne des BWG, das für die Raiffeisen-Bankengruppe von der Raiffeisen Bausparkasse GmbH betrieben wird. Bausparen ist ein Instrument zur prämienbegünstigten Bildung von Sparkapital, sowie zur Finanzierung aller Arten der Wohnraumbeschaffung, -erhaltung und -verbesserung.
Bedingungen für das Spareinlagengeschäft
Allgemeine Bestimmungen, die in Ergänzung zu den gesetzlichen Vorschriften mit der ersten Spareinzahlung und der Übergabe der Sparurkunde zwischen Sparer:in und Bank rechtsverbindlich werden. Diese Bedingungen sind im Geschäftslokal ausgehängt und auch in der Sparurkunde ersichtlich.
Belegloser Scheckeinzug (BSE)
Möglichkeit der Banken, Schecks gezogen auf eine inländische Bank, beleglos vom Konto des:der Aussteller:in abzubuchen.
Belehnwert
Auf Basis des Schätzwertes ermittelter Wert, der meist geringer ist als dieser und mögliche künftige Marktentwicklungen berücksichtigen soll.
Benchmark
Referenzwert, der durch vergleichende Analyse erhoben wird und daher eine neutrale Messlatte bzw. ein Vergleichsmaßstab ist, z.B. *Index, Bilanzkennzahlen.
Beschleunigter Zahlungsverkehr (BZV)
Taggleiche Durchführung von Überweisungen der Raiffeisen-Bankengruppe.
Besitzanweisung
Anweisung des:der Veräußer:in einer beweglichen Sache, die sich bei einem:einer Dritten befindet, an diese:n Dritte:n, die Sache nicht mehr für den:die Veräußer:innen, sondern für den:die Erwerber:in der Sache innezuhaben; der:die Erwerber:in wird so Besitzer:in. Auch das Pfandrecht an einer beweglichen Sache kann durch Besitzanweisung erworben werden. Der:die Pfandbesteller:in weist den:die Dritte:n, der:die die Pfandsache verwahrt, an, dass diese:r ab sofort die Sache als Pfandsache zur Verfügung des:der Gläubiger:in zu halten habe.
Besondere Bedingungen für Bezugskarten
Sind als Anhang zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen formulierte Vereinbarungen für die Verwendung von Bezugskarten. Als Bezugskarten gelten alle jene Karten, zu denen eine *PIN an den:die Karteninhaber:in ausgegeben wurde.
Bestätigungsvermerk (Testat)
Gesamturteil eines:einer Abschlussprüfer:in nach der Prüfung eines Jahresabschlusses. Darin beurteilt der:die Prüfer:in die Übereinstimmung des Jahresabschlusses und des Lageberichtes mit den für das Unternehmen geltenden Rechnungslegungsvorschriften.
Bestens (market order = unlimitierter Auftrag)
In einem Börsenauftrag bedeutet „b“ (bestens) Kauf oder Verkauf zum bestmöglichen Kurs, und zwar unverzüglich ausgeführt. Gegensatz: limitiert.
Betragsrückforderung
Ein Zahlendreher bei der Kontonummer oder eine Null zu viel beim Betrag: Auch bei Überweisungen läuft es nicht immer wie gewünscht.
Wenn das Geld bereits einem anderen Konto gutgeschrieben wurde, ist es zu spät. Die Bank hat keinen Zugriff mehr auf den Betrag. In einem solchen Fall müssen Sie bei Ihrer kontoführenden Raiffeisenbank eine Rücküberweisung anfragen. Diese kontaktiert die andere Bank, und die Bank des:der falschen Empfänger:in wendet sich an ihre:n Kund:in um eine Rückabwicklung des Auftrages zu erwirken.
Betriebsergebnis (-erfolg)
Position aus der Gewinn- und Verlustrechnung eines Unternehmens, die sich aus der Differenz zwischen den Betriebserträgen (ordentliche Erträge) und den Betriebsaufwendungen (ordentliche Aufwendungen) ergibt.
Betriebsmittelkredit
Kredit zur Finanzierung laufender Zahlungen eines Unternehmens. Gegensatz: Investitionskredit.
Bezogene:r
Der:diejenige, der:die den Wechsel oder Scheck bezahlen soll bzw. an den:die der Zahlungsauftrag gerichtet ist.
Bezugsrecht
Dem:der Aktionär:in zustehendes Recht, bei einer Kapitalerhöhung einen seinem Anteil am bisherigen Grundkapital entsprechenden Teil der neuen „jungen“ Aktien zu beziehen.
BIC (Bank Identifier Code)
Weltweit gültige elektronische Adresse jeder Bank. Siehe S.W.I.F.T.
Bilanz
Periodische, stichtagsbezogene Gegenüberstellung sämtlicher Aktiva und Passiva eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag. In der Bankbilanz sind auf der Passivseite üblicherweise die Spar- und Giroeinlagen die größten Positionen. Die Aktivseite beinhaltet großteils Kredite und Eigenveranlagungen der Bank.
Blankoakzept
Annahmeerklärung des:der Bezogenen auf einem unvollständig ausgefüllten Wechsel.
Blankokredit
Kredit, bei dem für die Einbringlichkeit der Ausleihung nur der:die Kreditnehmer:in persönlich haftet.
Blue Chips
Bezeichnung für Aktien großer, internationaler, allgemein bekannter und angesehener Unternehmen.
Bonds
Siehe Anleihen und Schuldverschreibung.
Bonität
Kreditwürdigkeit und Kreditfähigkeit eines:einer Kreditnehmer:in nach Beurteilung durch die Bank.
Börse
Regelmäßig stattfindender, organisierter Markt für fungible Waren. Nach der Art der gehandelten Gegenstände unterscheidet man: Effektenbörsen (Wertpapiere), Warenbörsen , Devisen- und Valutenbörsen, Dienstleistungsbörsen.
Börsehandel
Kurzbezeichnung für den Handel von Wertpapieren an einer Börse, der nach ganz bestimmten, fixierten Regeln, den sogenannten Börsen-Usancen, abläuft.
Break-even-point
Gewinnschwelle. Zeitpunkt, zu dem der Umsatz eines neuen Unternehmens bzw. der Absatz eines neuen Produktes kostendeckend wird.
Briefkurs
Siehe Verkaufskurs.
Broker
Amerikanische Bezeichnung für eine:n Wertpapierhändler:in. Siehe Diskont-Broker.
Bruttoinlandsprodukt (BIP)
Summe aller Waren und Dienstleistungen, die in einer Volkswirtschaft innerhalb eines Jahres produziert bzw. erbracht und auf offiziellen Märkten gegen Entgelt getauscht werden.
Bruttozinsspanne
Differenz zwischen dem gesamten Zinserträgen und Zinsaufwendungen der Bank ausgedrückt in Prozent der Bilanzsumme.
Buchwert
Wert, mit dem ein Wirtschaftsgut in der Buchhaltung ausgewiesen wird.
Bundeskriminalamt (BKA)
Sondereinheit der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit im Bundesministerium für Inneres. Sie ist die Meldestelle bei Verdacht auf Geldwäscherei. Das BKA kann von Kreditinstituten zur Verhinderung und Verfolgung von Geldwäscherei erforderliche Auskünfte verlangen (Ausnahme vom Bankgeheimnis) und das Unterbleiben verdächtiger Transaktionen anordnen.
Bundesschatzscheine
Festverzinsliche, auf Inhaber lautende Schuldverschreibungen des Bundes.
Bürg:in- und Zahler:inhaftung
Bürgschaft, bei der der:die Gläubiger:in entweder zuerst den:die Hauptschuldner:in, den:die bzw. die Bürg:innen, oder alle gleichzeitig belangen kann (Solidarbürgschaft).
Buttom up
Der Bottom-Up-Ansatz ist eine Analysestrategie für Investments, bei der zuerst das Entwicklungspotenzial einzelner Unternehmen untersucht und mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen als zweites die Chancen und Risiken der entsprechenden Branche und des Gesamtmarkts bewertet wird. Das Gegenteil des Bottom-Up-Ansatzes ist der Top-Down-Ansatz.
Bürgschaft
Dient der Sicherstellung einer Forderung. Der.die Bürg:in verpflichtet sich, den:die Gläubiger:in zu befriedigen, wenn der:die Schuldner:in seine:ihre Verbindlichkeit nicht erfüllt. Im Unterschied zur Garantie ist die Bürgschaft vom Bestehen einer Hauptschuld abhängig, der:die Bürg:in haftet für eine fremde Schuld.
BZV
Beschleunigter Zahlungsverkehr (BZV)
Taggleiche Durchführung von Überweisungen der Raiffeisen-Bankengruppe.