Einfacher Umbau- und Zubau zum Mehrgenerationenhaus
Manchmal kann´s auch einfach sein!
Das Projekt:
Haus M. in Lustenau mit Gmeiner & Miatto Architekten und Dr´Holzbauer:
Das Einfamilienhaus aus dem Jahr 1957 wurde ursprünglich nur von den Großeltern bewohnt. Die Entscheidung, das Haus zu sanieren, wurde von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Neben dem Bedarf an zusätzlichem Wohnraum für die jungen Bauleute und der Bezahlbarkeit spielte auch die Nähe zu den Eltern (wohnen nebenan) und den Großeltern im Haus (Win-Win-Situation für gelegentliche Kinderbetreuung) eine Rolle.
Bei der Planung war es allen Beteiligten wichtig, so viel wie möglich von der vorhandenen Bausubstanz zu erhalten, um den Charme des alten Gebäudes so gut wie möglich zu bewahren. So wurden im Erdgeschoss alle Innenräume neu saniert, während das Obergeschoss, das den Großeltern vorbehalten ist, weitgehend im Originalzustand belassen wurde. Diese konnten auch während der gesamten Umbauphase im Haus wohnen bleiben.
Innovation:
Während die Großeltern das Obergeschoss bewohnen, wurde die Wohnfläche durch einen 32 m² großen Anbau nach Norden erweitert und so der 10 m lange Platz vor dem Haus genutzt, um die nach Süden ausgerichtete Terrasse und den Garten weiterhin optimal nutzen zu können. Bestehende Räume wurden zusammengelegt oder erhielten eine neue Funktion. Im Holzanbau befinden sich nun Kinderzimmer, Büro und Gäste-WC.
Das Haus wurde energetisch auf den neuesten Stand gebracht. So wurden im Altbau teilweise neue Kunststofffenster mit Dreifachverglasung eingebaut. Außerdem wurden die obersten Geschossdecken und die Kellerdecke gedämmt. Der Neubau wurde nach neuesten Standards in Holzbauweise errichtet und mit neuen Holz-Alu-Fenstern ausgestattet.
Ergebnis:
Die Fassade des Altbaus erstrahlt nach einem neuen Anstrich in neuem Glanz. Die Heizung wurde von Gas auf Scheitholz umgestellt, inklusive Erneuerung einiger Heizkörper und teilweiser Fußbodenheizung im Erdgeschoss. Außerdem ließ die gute Förderung noch etwas Spielraum und die Bauherren realisierten eine PV-Anlage mit 10,4 kWP in Ost-West-Ausrichtung.
Statement des Bauherrn:
"So ein Mehrgenerationenprojekt funktioniert natürlich nur, wenn sich alle gut verstehen. Bei uns ist das definitiv der Fall. Und ich finde, ein Altbau hat Charme. Der Fußboden knarzt, das Haus ist komplett unterkellert, was man sich heute gar nicht mehr leisten könnte, und es erzählt eine (Familien)Geschichte."
Statement des Architekten Benjamin Miatto:
Alte Gebäude zu zerstören ist für mich wie das Abschneiden der eigenen Geschichte. Daher ist es mir wichtig, möglichst viele der bestehenden Strukturen zu erhalten. Außerdem würde eine Strukturveränderung viel Geld kosten. Ich bin grundsätzlich ein Fan davon, alles so einfach wie möglich zu halten. Wir haben uns daher rasch darauf geeinigt, einen Zubau nach Norden zu realisieren und den Bestand nur minimal zu adaptieren.