Winterparadies statt Schneeverließ
Weil die Natur im Winter ruht, denken viele, dass es auch mit der Gartenarbeit fürs nächste getan ist. Doch es ist wichtig, Ihren Garten im Winter ebenfalls zu pflegen.
Auch während der kalten Monate gibt es einiges zu erledigen. Jänner und Februar eignen sich hervorragend, um den Garten zu planen, aufzuräumen und für den Frühling startklar zu machen.
Nur schnell die Topfpflanzen von draußen in den Hausflur stellen, damit ist für viele die Arbeit getan. Es gäbe aber noch mehr zu tun. Bäume, Sträucher & Co. brauchen das ganze Jahr die richtige Pflege. Mit den folgenden Tipps kann man sich einen Plan erstellen und diesen sodann Schritt für Schritt von Dezember bis März abarbeiten.
Auch bei Kälte und Schneetreiben kann die Zeit genutzt werden, um Geräte auszumisten oder Werkzeuge zu prüfen, zu reinigen und zu reparieren. So ist alles wieder einsatzbereit im Frühling.
Tipps, um den Garten im Winter auf Vordermann zu bringen:
Sträucher und Bäume zurückschneiden, abholzen und streichen
Da Laubbäume im Winter keine Blätter tragen, ist es der ideale Zeitpunkt, um Äste zurückzuschneiden und Brennholz zu schlagen. Das Holz ist in den Wintermonaten trockener als im Rest des Jahres. Je früher das Holz im Winter getrimmt wird, desto höher ist das Triebwachstum in den kommenden Monaten. Aber Achtung: Ist es kälter als -5 Grad, sollten Bäume keinesfalls zurückgeschnitten werden, da die Gefahr besteht, dass die Äste an den Schnittstellen Frostschäden entwickeln. Dies könnte zum Absterben des Baumes führen.
Empfindlichen Bäumen sollte man im Winter einen Kalkanstrich verpassen. Eine Schutzschicht, die auf den Baum aufgetragen wird und verhindert, dass die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht Risse in der Rinde verursachen. (Kalkfarbe gibt es in jedem Gartencenter)
Bäume im Garten im Winter fällen
Das Bäume fällen ist nur von Dezember bis März erlaubt und darf nur in Ihrem Garten im Winter stattfinden. In der kalten Jahreszeit sind alle Blätter abgefallen. Der Stamm und die Äste sind trocken. Das erleichtert das Fällen enorm. Außerdem werden im Winter keine Tiere gestört, wenn Sie Ihren Baum fällen wollen/müssen. Den gefällten Baum können Sie z.B. als Brennholz verwenden.
Immergrüne Pflanzen gießen
Pflanzen, die überwintern, z.B. Nadelhölzer oder immergrüne Heckenpflanzen wie Stechpalmen oder Buchsbäume, brauchen natürlich auch im Winter Wasser. Vor allem, wenn es ein trockener Winter ist. Entfernen Sie den Schnee von den Pflanzen und gießen Sie diese wie gewohnt mit der Gießkanne. Dabei genügt es, die Pflanzen zweimal wöchentlich zu wässern. Gießen Sie bitte dicht an der Wurzel, sodass das Wasser direkt in die Erde gelangen kann. Tropfen durch Spritzwasser können Äste und Blätter schnell erfrieren lassen und Ihre Pflanze könnte absterben.
Vergessen Sie beim Gießen auch nicht die Kübelpflanzen auf Ihrer Terrasse, Ihrem Wintergarten oder Ihrem Balkon.
Bäume vor Frostschäden schützen
Bei Ihrem Garten im Winter kann Sonnenschein bei Minusgraden die Gefahr von Frostschäden bergen. Die zur Sonne gerichtete Seite eines Baumes erwärmt sich, während die andere Seite kalt bleibt. Diese Unterschiede führen zu Spannungen im Holz und es entstehen Risse in der Rinde. Bakterien, Pilze und andere Schädlinge können dort eindringen und Ihren Baum krank machen. Um das zu verhindern, raten wir zu einem Weißanstrich mit spezieller Farbe aus dem Gartencenter. Die weiße Farbe reflektiert die Sonnenstrahlen und schützt den Baum so vor einer Erwärmung und folglich den Spannungen und Rissen im Holz.
Die Farbe muss stets bei frostfreiem Wetter aufgetragen werden. Entfernen Sie zuvor Moos und Flechten vom Baumstamm. Tragen Sie dann die Farbe mit einem Pinsel auf. Je kälter es ist, desto schneller verfliegt die Farbe und desto öfter muss diese im selben Winter erneuert werden.
Schneelast entfernen
Oft ist der Garten im Winter von großen Schneemassen bedeckt. Das erhebliche Gewicht kann Äste abbrechen lassen, was wiederum Schäden verursachen kann. Tragen Sie daher regelmäßig durch sanftes Abkehren den Schnee von Ihren Pflanzen und Bäumen ab.
Pflanzen vorziehen
Sie können Pflanzen für Ihren Garten im Winter vorbereiten, ehe Sie diese im Frühling einpflanzen. Setzen Sie die Samen in spezielle Anzuchterde und lassen Sie diese bei Zimmertemperatur auf dem Fensterbrett, im Treppenhaus oder im Wintergarten stehen. Im Frühling können Sie dann Ihre Pflanzen ausgraben und in den Garten einsetzen.
Auch das sollte im Winter beachtet werden:
Gartenteich nicht komplett zufrieren lassen:
Der Gartenteich sollte an einigen wenigen Stellen frostfrei bleiben, damit Faulgase entweichen können. Diese entstehen am Grund des Teichs, wenn sich Pflanzenreste zersetzen. Bleiben die Gase im Wasser, könnten sich Ihre Fische daran vergiften. Um ein Loch im Teich freizuhalten, können Sie ein Styropor- oder Holzstück auf dem Wasser treiben lassen, welches so das Zufrieren verhindert. Um die Entstehung der Gase zu unterbinden, sollten Sie vor Wintereinbruch abgestorbene Pflanzen aus dem Teichgrund entfernen.
Pflanzen vor Streusalz schützen
Streusalz ist für Ihre Pflanzen giftig und sollte daher nicht in deren Nähe geraten. Andernfalls kann es zusammen mit Schmelzwasser in den Boden und so zu den Wurzeln gelangen. Daher brauchen Ihre Pflanzen besonders im Winter Pflege, damit sie nicht aufgrund des Streusalzes absterben. In den meisten Bundesländern und Kommunen ist das private Anbringen von Streusalz ohnehin untersagt. Sand, Kies, Kalkstein oder Holzspäne sind umweltfreundlichere Alternativen.
Garten im Winter pflegen – Fazit
Die Arbeit und Bewegung an der frischen Luft dankt nicht nur Flora und Fauna, sondern auch Ihr Körper. Und im Frühling können Sie Ihre Bäume und Pflanzen wieder in voller Pracht genießen.
Quelle:
Haus und Grund, Nr. 06/2022
https://www.verde-gartenbau.de/blog/garten-im-winter-pflegen