Bewusster Kontrast
Die Raiffeisenbank Region Braunau errichtet ein modernes Dienstleistungszentrum in der oberösterreichischen Bezirkshauptstadt
Die Raiffeisenbank Region Braunau zählt mit einem Geschäftsvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro zu den zehn größten Raiffeisenbanken in Oberösterreich. An acht Bankstellen betreuen rund 60 Mitarbeiter die etwas mehr als 19.000 Kunden und knapp 5.900 Mitinhaber. Im Kompetenzzentrum in der Salzburger Straße 4 in Braunau laufen alle Fäden zusammen. 1995 wurde das Gebäude in zentraler Lage -an der Haupteinfahrt und unmittelbar vor dem Stadtplatz -in Braunau eröffnet. Nun soll direkt am Grundstück neben der bestehenden Bank das "Raiffeisen Dienstleistungszentrum Braunau" entstehen.
Errichtet wird der Neubau anstelle des sogenannten "Danna"-Hauses. Dieses wurde im Jahr 2003 mit einem lebenslangen Wohnrecht für die vorherige Eigentümerin Hermine Danna von der Bank erworben. Während Frau Danna eine Hälfte des Gebäudes bewohnte, wurde die andere an die Oberösterreichische Versicherung vermietet. Nachdem Frau Danna im Jänner 2020 in ihrem 103. Lebensjahr verstarb, habe man im Frühjahr damit begonnen, verschiedene Ideen für das Objekt zu entwickeln. "Wir möchten uns bei der Familie Danna, insbesondere bei Anton Danna, für die jahrelange partnerschaftliche Zusammenarbeit bedanken", wie Geschäftsleiter Josef Knauseder betont.
Ansprechend gestaltet
Aufgrund des schlechten baulichen Zustands des Danna-Hauses habe man von einer Sanierung abgesehen und sich für den Abriss entschieden. Der städtebaulichen Verantwortung, die die Lage an dem zentralen Knotenpunkt mit sich bringt, war man sich bei den Planungen immer bewusst, sagt Knauseder: "Uns war klar, wenn wir etwas Neues machen, dann soll es etwas Ordentliches sein." Dass dann gleich das Maximum mit vier Geschoßen und einer vermietbaren Fläche von rund 3.000 Quadratmetern daraus wurde, sei nicht nur der Verantwortung gegenüber der Stadt, sondern auch der Wirtschaftlichkeit des Projektes geschuldet. "Mit diesem Neubau wollen wir einen Teil unseres Eigenkapitals langfristig veranlagen und daraus auch stabile Mieterträge generieren. Unsere Kunden können somit sicher sein, dass ihr Geld in der Region bleibt und langfristig sicher angelegt ist. Wenn möglich werden wir alle Bauaufträge an regionale Betriebe vergeben. Auch das ist ein Beitrag zur regionalen Wertschöpfung", bekräftigt Obmann Robert Schertler.
Ebenso wichtig war, dass das neue Gebäude architektonisch ansprechend gestaltet wird und sich optimal in die Umgebung einfügt. Dafür wurde das Architekturbüro "Färbergasse" in Braunau beauftragt. Für den finalen Entwurf hat man sich entschieden, weil er "einen modernen Akzent setzt und bewusst einen Kontrast zu Altstadt darstellt, aber ins Gesamtgefüge passt", erklärt Knauseder. Auch die Stadtgemeinde sei von dem Plan hellauf begeistert.
Die ersten Mieter des Raiffeisen Dienstleistungszentrums sind bereits fixiert. So wird die Oberösterreichische Versicherung, die während der Bauphase in ein Ausweichquartier in der Salzburger Straße 8 zieht, wieder ihren Platz finden -genauso ein Büro der Real Treuhand Immobilien und die Laturo Personalservice GmbH. Die Rechtsanwaltskanzlei Dr. Schertler/Dr. Paischer, die aktuell noch in der Raiffeisenbank untergebracht ist, wird ebenfalls in den Neubau übersiedeln. Dadurch werden in der Bank rund 80 Quadratmeter frei, die auch dringend benötigt werden: "Wir platzen schon aus allen Nähten. Wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen und brauchen für den Firmenkundenbereich und die Marktfolge zusätzliche Räumlichkeiten", so Geschäftsleiter Knauseder. Weiters wird im Erdgeschoß des Dienstleistungszentrums ein Café einziehen, eventuell auch eine Trafik.
Im ersten Obergeschoß ist mit dem "Raiffeisen Auditorium" ein unterteilbarer Veranstaltungssaal geplant, der über eine Brücke mit dem bestehenden Bankgebäude verbunden wird. Neben Eigenveranstaltungen der RBR Braunau soll der Saal auch von externen Veranstaltern gemietet werden können. Die Oberösterreichische Versicherung und die Laturo Personalservice GmbH haben bereits Interesse bekundet, das Auditorium für Fortbildungen und interne Schulungen nutzen zu wollen.
ÄRZTLICHE VERSORGUNG
Auf den zwei übrigen Stockwerken soll ein Primärversorgungszentrum geschaffen werden, in dem mehrere praktische Ärzte im Verbund mit weiterem medizinischem Personal wie zum Beispiel Physiotherapeuten oder Pflege zusammenarbeiten können. Damit möchte man auch dem Mangel an praktischen Ärzten bzw. Hausärzten in der Region entgegenwirken. Hier laufen bereits die Gespräche mit dem Krankenhaus Braunau, der Gesundheitskasse OÖ und der Ärztekammer OÖ.
"Wir schaffen die räumlichen Rahmenbedingungen für ein Ärztezentrum, jetzt fehlt noch ein Arzt, der die Hauptverantwortung und -koordination dafür übernimmt", so Knauseder und ergänzt: "Mit der Realisierung des Gesundheits-oder Primärversorgungszentrums wollen wir auch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten."
Dazu zählt auch, die Nachhaltigkeit im Auge zu behalten: "Bei der Umsetzung des Neubaus werden wir besonders darauf achten, dass wir möglichst viel Energie aus ökologischen Quellen wie Photovoltaik gewinnen. Ziel ist es, dass wir mit diesem Gebäude CO2-neutral werden", unterstreicht Knauseder. Sofern es die geologischen Gegebenheiten zulassen, soll auch die erste zweistöckige Tiefgarage der Stadt gebaut werden. Diese werde mit etwa 33 Pkw-Stellplätzen und einer E-Ladestation ausgestattet sein.
Der Baustart des Raiffeisen Dienstleistungszentrums ist für das Frühjahr 2021 geplant. Nach einer zweijährigen Bauzeit soll das Gebäude 2023 eröffnet werden. Die Baukosten betragen rund 6 Millionen Euro.
Quelle: Raiffeisenzeitung