„Wie Gutes besser wird – zeitloses Modell der Genossenschaft“

Rund 50 Spitzenfunktionär:innen aus 26 Raiffeisenbanken fanden sich von 14. – 15. April 2023 im Hotel Almgut in St. Margarethen im Lungau ein. Erstmals wurde an diesem Wochenende die Klausur der Salzburger Spitzenfunktionärsvereinigung ausgetragen. 

Die Spitzenfunktionärsvereinigung wurde im Zuge des Gremiums Strategie, Verbund & Personal im Sommer 2022 aus der Taufe gehoben. Als erster Vorsitzender stand Wolfgang Pfeifenberger, Obmann der Raiffeisenbank Lungau der Vereinigung vor. „Als Funktionäre tragen wir maßgeblich zur regionalen Entwicklung im Genossenschaftsgebiet bei. Daher ist es wichtig, sich neue Inputs zu holen, sich auszutauschen und gemeinsam an der Vision der starken Regionalbank zu arbeiten“, erläuterte Wolfgang Pfeifenberger bei seinen Eröffnungsworten.

Dr. Peter Bußjäger, Leiter des Instituts für Föderalismus und Professor an der Universität In-nsbruck
Dr. Peter Bußjäger - Leiter des Instituts für Föderalismus und Professor an der Universität Innsbruck

Im Anschluss daran folgte ein technischer Abriss von Doris Katzengruber, Organisationsberaterin in der Raiffeisenbankenberatung des RVS, über technologische Trends, gesellschaftliche Megatrends und historische Fehleinschätzungen in der technischen Entwicklung. „Veränderung passiert, ob man es will oder nicht. Die Herausforderung besteht darin, den Wandel als Chance zu erkennen und technische Intelligenz mit sozialer Intelligenz zu verknüpfen“, so Doris Katzengruber.

„Das Potential der kollektiven Intelligenz im Raiffeisensektor“ lautete der Titel des Impulsvortrags von Michael Hengl, Gründer und Geschäftsführer der 1492-Unternehmensberatung.

In seinen Ausführungen erläuterte Michael Hengl die positive Auswirkung für strategische Entscheidungsfindung, wenn diese im Kollektiv und in diverser Teamkonstellation vorgenommen wird. „Autonomie, Vielfalt, Feedback und Transparenz sind notwendig, um kollektive Intelligenz zu fördern. Darüber hinaus bieten vielfältige Teams mehr Innovationspotential als einzelne Experten“, erläutert Michael Hengl. 

Die Funktionsweise der Kollektiven Intelligenz und vor allem die praktische Erprobung wurde in interaktive Weise erlebbar gemacht. Die Teilnehmer:innen waren aufgefordert, gemeinsam ein virtuelles Flugzeug zu steuern und sinnbildlich am vorgegebenen Ziel zu landen. 

Die strategische Bedeutung kollektiver Entscheidungsfindung stand im Mittelpunkt der anschließenden Podiumsdiskussion mit Generaldirektor Heinz Konrad, Geschäftsleiterin Anna Doblhofer-Bachleitner und Geschäftsführer Michael Hengl. Den Schluss des ersten Tages bot ein gemeinsames Abendessen, bei dem ausreichend Zeit war, die Eindrücke des Tages gemeinsam zu besprechen.

Michael Hengl, Gründer und Geschäftsführer der 1492-Unternehmensberatung, über Das Potential der kollektiven Intelligenz im Raiffeisensektor.
Michael Hengl, Gründer und Geschäftsführer der 1492-Unternehmensberatung, über Das Potential der kollektiven Intelligenz im Raiffeisensektor.

Der zweite Tag wurde mit einem Vortrag von Dr. Peter Bußjäger, Leiter des Instituts für Föderalismus und Professor an der Universität Innsbruck, eingeläutet: „Zentrale Systeme sind in Vergangenheit an ihre Grenzen gestoßen. Mitunter durch die Pandemie wurde eine Renaissance des Ländlichen Raums eingeläutet.“  Es ist entscheidend, gut ausgebildete junge Fachkräfte in den Regionen zu halten und zu entwickeln. Die Symbiose aus Bildung, regionale Wirtschaft, Infrastruktur, Kultur und Kooperation ermöglicht Innovation und trägt wesentlich zur Identität einer Region bei.

Im Anschluss erarbeiteten die Teilnehmer:innen Maßnahmen, wie die Erkenntnisse aus den Vorträgen für die eigene Raiffeisen-Genossenschaft angewandt werden können. Die dahinterliegenden Potentiale gilt es zu ergründen und gewinnbringend zu nutzen.

Der Obmann des RVS, Sebastian Schönbuchner, lobte die gute Zusammenarbeit innerhalb der Bankengruppe. Geschäftsleiterin Anna Doblhofer-Bachleitner bekräftigte die Bedeutung der Genossenschaft für die einzelnen Regionen: „Der Rolle der Genossenschaften wird auch künftig eine immense Bedeutung zukomme. Sie sorgt für gesellschaftliche Impulse und ermöglicht Problemlösungen. Genossenschaften vereinen wirtschaftliche Kompetenz mit sozialer Verantwortung.“, so Dir. Anna Doblhofer-Bachleitner.

Die nächsten Möglichkeiten der Vernetzung für Funktionär:innen, Mitarbeiter:innen und Führungskräfte der Raiffeisenbankengruppe sind bereits in Planung. Im Bundesland Salzburg finden sich eine Vielzahl an Unternehmen, die genossenschaftlich geführt werden und einen wesentlichen wirtschaftlichen Stabilitätsfaktor des Bundeslandes darstellen. Dazu finden in den nächsten Monaten Betriebsbesichtigungen und Kamingespräch statt.