Renommierter Journalist Roland Adrowitzer analysiert US-Wahl

RVS-Generaldirektor Heinz Konrad begrüßte seine Gäste, darunter namhafte Persönlichkeiten aus der heimischen Wirtschaft: „Heute blicken wir gemeinsam mit dem kompetenten und erfahrenen TV- und Radio-Journalisten Roland Adrowitzer auf die vergangene US-Wahl. Unser Gast hat eine jahrzehntelange beeindruckende ORF-Karriere hingelegt – als Journalist, Moderator, Kommentator, Reporter, Chefredakteur, Auslandskorrespondent, Sendungsverantwortlicher und Landesdirektor. Umso mehr schätzen wir seine Einordnung der US-Wahl. Die USA sind, nach Deutschland, der zweitwichtigste Wirtschaftspartner für Österreich und damit von enormer Bedeutung.“

Der aus Kuchl stammende Roland Adrowitzer war bis zu seiner Pensionierung Anfang 2023 leitender ORF Journalist, er verbrachte u.a. 13 Jahre als Auslandskorrespondent in unterschiedlichen Stationen, wie Bonn/Berlin, Brüssel, London oder Tel Aviv.

Globale Veränderungen nach US-Wahl

In der Führungsmacht der westlichen Welt, den USA, wurde am 5. November 2024 Donald Trump zum 47. Präsidenten gewählt. Er tritt sein Amt im Jänner an. Roland Adrowitzer zufolge wird der Einzug Trumps ins Weiße Haus Konsequenzen für Europa haben, vor allem für die Ukraine. „Für die Ukraine ist seine Wiederwahl sicher keine gute Nachricht.“
 

Einschätzung des Experten

Adrowitzer schätzte die Weltlage als momentan sehr angespannt ein. Er analysierte ebenso den Überfall Russlands auf die Ukraine, der den Krieg nach Europa zurückbrachte. „Niemand weiß, wie weit Wladimir Putin zu gehen bereit ist. Europas Armeen, in der Hoffnung auf dauerhaften Frieden dezimiert und unterversorgt, werden wieder aufgerüstet werden müssen,“ so seine Einschätzung. 
 

Einigung in Europa als Chance

Der Experte sieht Europa vor der Herausforderung stehen, seinen Platz zwischen den Machtblöcken USA, China und Russland zu finden. Dabei wird der Kontinent von vielen gleichzeitig auftretenden Krisen besonders stark getroffen. „Themen wie Energie, Inflation, Migration, Klima und Krieg sorgen für große Unsicherheit unter den Menschen und treiben sie in die Arme von Populisten. Die europäische Einigung wird dadurch in Frage gestellt, obwohl sie die einzige Chance für den Kontinent darstellt“, erklärte der erfahrene Journalist. Er wies auf die Wichtigkeit demokratischer Prozesse hin.

Für die Gäste eröffnete die Wahlanalyse entscheidende Perspektiven, die in diesen besonderen Zeiten, sowohl beruflich als auch privat, von Interesse sind. Die anschließenden Diskussionen wurden genutzt, um eigene Zugänge auf den Prüfstand zu stellen und den lehrreichen Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.