Chinas neue Investitionsstrategie in Europa

E-Mobilität und Firmengründungen

China legt bei seinen Investitionen in Europa einen stärkeren Fokus auf Neugründungen von Unternehmen und neuen Produktionswerken in der E-Mobilität. Die klassische Übernahme von bestehenden Unternehmen geht zurück.

Widerstand

Investitionen aus China wurden in Europa schon immer kritisch beäugt. Mit zunehmenden Investitionen aus Fernost stieg in vielen europäischen Ländern auch der regulatorische Widerstand gegenüber chinesischen Investor:innen, insbesondere bei Sektoren, die zu den kritischen Infrastrukturen gehören (u.a. Telekommunikation, Energieversorgung und Transport). Aber auch die aktuellen geopolitischen Entwicklungen und insbesondere das angekratzte politische Verhältnis zwischen den USA und China zeigt sich immer mehr hemmend bei den Investitionen in Europa. Dies hat dazu geführt, dass auch die Chines:innen inzwischen nun sorgfältig prüfen, welche Übernahmeversuche sie starten.
 

Investments

Die Investitionstätigkeit von China in europäischen Ländern hat sich deutlich in Richtung Autobatterien und Firmenneugründungen verschoben. Die bisher bekannten klassischen Unternehmensübernahmen in unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen sind nicht mehr so oft anzutreffen. Diese veränderte Investitionsstrategie zielt neueren Daten zufolge eindeutig auf die Autoindustrie ab. Bekannte chinesische Batteriehersteller, wie SVOLT oder CATL, investierten zuletzt in neue europäische Standorte. Der technische Wandel in der Automobilindustrie hin zu Elektrofahrzeugen ist hier ein wichtiger Faktor, welchen die Chines:innen versuchen, als Potenzial frühzeitig zu nutzen. Die Regulierung bei Investitionen dieser Art ist zudem weniger ausgeprägt als bei kritischen Infrastrukturen. Die chinesischen Investitionen in Europa beliefen sich im Jahr 2022 insgesamt auf 7,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist ein deutlicher Rückgang von 22 Prozent zu erkennen. Am meisten profitierten von den chinesischen Investitionen Staaten wie Deutschland, Großbritannien und Frankreich. In Österreich stagnieren die Investitionen aus China seit Jahren auf sehr niedrigem Niveau. Die Investitionstätigkeiten aus China in Europa und deren Entwicklung bleiben aber für die Zukunft spannende Themen.
 

Wirtschaftliche Erholung

Chinas Wirtschaft und Gesellschaft hatten deutlich länger mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen als andere Staaten. Hauptgrund war die strenge Null- Covid-Politik der chinesischen Regierung. Erst nach einem steigenden Unverständnis in der Bevölkerung und sinkenden Wirtschaftszahlen beendete die Regierung zum Jahreswechsel die ganzen Covid-Maßnahmen. Im ersten Quartal 2023 kam wieder Schwung in die wirtschaftliche Aktivität des Landes und das Bruttoinlandsprodukt wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stärker als erwartet um 4,5 Prozent. Haupttreiber waren die gestiegenen Umsätze im Einzelhandel.

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