Die Welt kann sich Fast Fashion nicht mehr leisten
Immer mehr Altkleidung landet in Afrika, befeuert durch den Fast-Fashion-Trend. 1,7 Millionen Tonnen Textilien werden pro Jahr aus der EU nach Ostafrika exportiert, belegt die EU-Umweltagentur.Immer mehr Altkleidung landet in Afrika, befeuert durch den Fast-Fashion-Trend. 1,7 Millionen Tonnen Textilien werden pro Jahr aus der EU nach Ostafrika exportiert, belegt die EU-Umweltagentur.
Afrika importiert etwa ein Achtel der weltweit gebrauchten Kleidung und bietet Arbeitsplätze vor Ort. Der Großteil der Ware geht nach Kenia, Ghana und Mosambik. Hunderte Tonnen Second-Hand-Kleidung landen täglich allein in Ghana. Davon landen gleich 40 Prozent im Müll, weil ihre Qualität nicht gut genug ist und somit nicht verkauft werden kann.
Viele Menschen spenden verstärkt aussortierte Kleidung. Die Kleidung bekommt ein zweites Leben – und das wäre auch grundsätzlich gut so. Diesen Ansatz gibt es in Europa seit Jahrzehnten, er ist gut gemeint, doch mangelnde Qualität macht den Entsorgern mehr und mehr zu schaffen.
Second-Hand-Kleidung, die nach Afrika geliefert wird, wird vor Ort als „Mitumba” bezeichnet. Es bedeutet Ballen oder Bündel. Seit Mitte der 2000er Jahre hat sich die Zahl der Kleidungsstücke verdoppelt, was dazu geführt hat, dass immer mehr gebrauchte Kleidung auf afrikanischen Märkten landet. So wird derzeit geschätzt, dass auf dem ghanaischen Kamanto-Markt jede Woche etwa 15 Millionen gebrauchte Kleidungsstücke aus westlichen Ländern eintreffen. Zweifellos gibt es in Afrika eine Nachfrage nach erschwinglicher und modischer Kleidung und importierte Second-Hand-Kleidung ist im Vergleich zu neuer Kleidung deutlich bgünstiger.
Fast-Fashion-Teufelskreis
Bis zu 69 Prozent der in Kleidung verwendeten Fasern sind synthetisch und damit aus einem auf Öl basierten, biologisch nicht abbaubaren Kunststoff. Nach der Entsorgung gelangen diese Mikroplastikfasern weiter in die Umwelt. Durch billige und kurzlebige Textilien nimmt die Umweltverschmutzung stark zu.
Der wichtigste Treiber des Fast-Fashion-Teufelskreises sind die Produzenten und letztlich die Konsument:innen, die die Ware kaufen. Sie sind jedoch auch ein wichtiger Treiber für Veränderung. Was wäre also, wenn wir anders produzieren und konsumieren? Fast-Fashion-Konsum langfristig zu vermeiden, ist schon jetzt auf vielseitige Arten möglich. Auf Fair Fashion setzen, Mode upcyceln und Second-Hand-Kleidung kaufen. Second-Hand-Ein- und -Verkäufe sind ein altbekannter und sinnvoller Ersatz für Fast-Fashion-Konsum.
Viele dieser Plattformen sind mittlerweile börsennotiert, wie zum Beispiel Etsy, ThredUp, The RealReal und Poshmark. Vestiaire Collective wurde 2009 in Paris gegründet und ist inzwischen die weltweit führende Plattform für Luxusmode aus zweiter Hand. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, die Modebranche in eine nachhaltigere Zukunft zu führen, indem es die Circular-Fashion-Bewegung als Alternative fördert. Das Unternehmen hat die Ambition, in den nächsten Jahren einen Börsengang zu realisieren. Gucci-Eigentümer Kering hält einen Anteil von fünf Prozent an Vestiaire.
Qualitativ hochwertige und langlebige Ware ist sicherlich ein wichtiger und entscheidender Baustein im Kampf gegen den Klimawandel.
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