Risikoindikatoren – Stimmungsbild von den Wertpapiermärkten
Zinsspread Veränderungen
Der Zinsspread (auch: Zinsdifferenz) ist der Abstand, der sich beim Vergleich zweier Zinssätze ergibt. Normalerweise werden langfristige Kapitalmarkt- und kurzfristige Geldmarktzinssätze verglichen. Dabei gibt der Abstand zwischen langfristig laufenden Zinsprodukten und
kurzfristig laufenden Zinsen (Steilheit und Höhe) Aufschluss über die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes.
Risikoaversion Anleger
Aber auch die Risikoaversion von Anlegern kann aus der Veränderung der Zinsspreads bei länger und kürzer laufenden Renten abgelesen werden und dient deshalb als wertvolle Informationsquelle.
In Zeiten erhöhter Unsicherheit neigen Anleger dazu, verstärkt ihr Geld kurzfristig zu investieren. Die erhöhte Nachfrage nach kurzfristigen Anleihen führt dazu, dass die Renditen am kürzeren Ende stärker fallen als am längeren Ende (= Versteilerung der Zinskurve, Spreadausweitung). Aus diesem Grund verlieren Aktienmärkte an Attraktivität bei einer Spreadausweitung, während sie von einer Spreadeinengung profitieren.
Was ist der Sinn von Risikoindikatoren?
Risikoindikatoren sollen mithelfen, in Zeiten unruhiger Marktphasen Risiken für Anleger transparenter und damit kalkulierbarer zu machen. Nicht jeder Risikoindikator wird dabei immer richtig liegen und genau erkennen, wann die Aktienmärkte nach unten gerichtet sind.
Außergewöhnliche Ereignisse, wie beispielsweise die Coronakrise oder auch synthetische Markteingriffe durch Notenbanken, können bei einzelnen Indikatoren ein falsches Bild ergeben. Risikoindikatoren müssen deshalb immer kritisch hinterfragt werden. Sie bleiben aber ein wichtiges Instrument, um Nervositäten und Unsicherheiten am Aktienmarkt frühzeitig aufzuspüren.
Wertentwicklungen der Vergangenheit ermöglichen keine Prognose für die Zukunft.
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