Zementindustrie will grün werden
Beton ist modern. Beton ist weltweit der am häufigsten verwendete Baustoff. Aus gutem Grund: Er ist beliebig formbar, stabil, feuchteresistent und langlebig. Er kommt bei Gebäuden, Tunneln, Brücken, Flughäfen und Staudämmen zum Einsatz. Was viele nicht wissen: Beton ist ein „Klimakiller”. Die Folgen für die Natur sind dementsprechend groß. Das Material verursacht acht Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes. Doppelt so viel CO2 wie der gesamte Flugverkehr.
China ist das Land mit dem höchsten Zementverbrauch weltweit. Im Jahr 2023 entfielen mehr als 51 Prozent der weltweiten Zementproduktion auf China. Dies liegt vor allem an der rasanten Urbanisierung und den umfangreichen Bauprojekten im Land.
Entsprechend der Pariser Klimaziele muss die Zementindustrie ihren CO2-Fußabdruck bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent verringern. Dadurch, dass ihre CO2-Emissionen prozessbedingt sind, stehen sie ähnlich wie die Minenkonzerne, vor besonders großen Herausforderungen, ihre Umweltbilanz zu verbessern.
Emissionen senken bedeutet Kosten sparen
Im Gegensatz zu den meisten Minengesellschaften geht die Zementindustrie die Herausforderung jedoch an. Alle großen Zementkonzerne haben Ziele formuliert, die CO2-Intensität der Produktion von Zement zu senken. Am rasantesten gelang dies in den vergangenen fünf Jahren der mexikanischen Cemex mit durchschnittlich drei Prozent pro Jahr – allerdings herkommend von einem überdurchschnittlich hohen Wert.
Der CO2-Ausstoß hat einen Preis. Für jede Tonne an Treibhausgasen, die ausgestoßen werden, müssen die Konzerne ein CO2-Zertifikat vorlegen. Angesichts der zig Millionen Tonnen CO2, die die großen Zementhersteller jährlich abgeben, sowie Zertifikatspreisen, von denen erwartet wird, dass sie bis 2030 deutlich über 100 Euro je Tonne liegen werden, kommen potenziell immense Kostensteigerungen auf die Zementkonzerne zu. Das liefert ihnen auch den Anreiz, die Emissionen zu senken.
Am saubersten produziert derzeit die deutsche Heidelberg Materials (früher Heidelberg Zement) – sie hat für 2030 das gegenwärtig anspruchsvollste Ziel auf 400 kg CO2 pro Tonne Zement im Visier. 2023 lag der CO2-Ausstoß pro Tonne bei 576 kg.
Der CO2-Ausstoß resultiert hauptsächlich aus der chemischen Umwandlung von Kalkstein zu Klinker und dem Energieaufwand für das Erhitzen der Hochöfen. Einsatz alternativer Brennstoffe, Reduzierung des Klinkeranteils, Energieeffizienz und Recycling sind u. a. Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Heidelberg Materials ist mit 51.000 Beschäftigenund 21 Milliarden Euro Umsatz einer der größten Zementhersteller der Welt. Das Unternehmen baut gerade in Norwegen eine Produktion auf, in der das CO2 komplett abgeschieden und später gespeichert wird. Damit werden sie bereits 2025 den weltweit ersten zertifizierten, vollständig dekarbonisierten Zement anbieten können.
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