Nominierung Innovationspreis

Regionalkredit der Raiffeisenbank Vorderes Ötztal eGen

Der Regionalkredit, ein echter Mehrwert für Regionen

 

Mit dem Regionalkredit wird die Raiffeisenbank Vorderes Ötztal eGen zu einer innovativen Schnittstelle zur Vernetzung von privaten Bauherren und heimischem Handwerk. Mit der Bank als Drehscheibe bleibt die lokale Wertschöpfungskette erhalten und die ländliche Region wird nachhaltig gestärkt.
 

Im privaten Wohnbau ist das kleinstrukturierte Handwerk in ländlichen Gegenden einem extremen Konkurrenzdruck durch große, überregionale Anbieter ausgesetzt. Der späte Geldfluss bei privaten Bauprojekten stellt die Unternehmen zudem oft vor schwierige finanzielle Engpässe. Auch die kleineren, regional angesiedelten Banken spüren vermehrt Konkurrenzdruck, denn allein über das Preisangebot können sie potenziellen Bauherren meist keine attraktiven Alternativen mehr zu den Krediten von Großbanken bieten.

 

Der Nahversorger für Bankdienstleistungen

Das Team der Raiffeisenbank Vorderes Ötztal eGen stellte über die letzten Jahre vermehrt fest, dass Aufträge bei privaten Wohnbauprojekten immer weniger von heimischen Unternehmen ausgeführt wurden. Die vergleichsweise kleine Bank versteht sich als Nahversorger für die Gemeinden Oetz, Sautens und Umhausen, aber sah sich im Kreditgeschäft zuletzt immer höherem Preisdruck durch Großbanken ausgesetzt. Eine Gesamtsituation, die langfristig die Schwächung der ländlichen Infrastruktur zur Folge hat. Ganz im Sinne ihrer Philosophie, als genossenschaftliche Wertegemeinschaft Verantwortung für das Miteinander in der Region zu übernehmen, startete die Bank eine Mitgliederinitiative. „Wir haben viele Gespräche mit unseren privaten und gewerblichen Kunden geführt und analysiert, was die größten Schwierigkeiten sind und wo der größte Bedarf ist“ beschreibt Manfred Scheiber, einer der beiden Vorstände, die Ausgangslage des Projektes.

Aus dieser Marktanalyse heraus ist der Regionalkredit entstanden. Ein Produkt, das genau auf die Bedürfnisse der Beteiligten (Bauherren, Handwerker und Bank) zugeschnitten und dessen Kern weitaus mehr als nur ein Kredit ist.

 

Die Bank als Netzwerk

Das Konzept der Bank als Drehscheibe für die Finanzierung und gleichzeitige Vernetzung von Kreditnehmer und Baugewerbe ist eine bemerkenswerte Win-Win-Situation für alle Beteiligen. „Die erste Phase des Regionalkredits ist 2019 gestartet und bis heute konnten wir bereits über 40 regionale Firmen aus unserem gewerblichen Kundenstamm als Partner gewinnen“ erzählt Simon Muglach, ebenfalls Vorstand der Raiffeisenbank.

Man kann die Bank als eine Marketingplattform für Kleinbetriebe verstehen, denn durch die vernetzende Funktion werden die Partnervertriebe bei Kundengesprächen, in den Marketingmaterialen sowie der gesamten Kommunikation eingebunden und erhalten so kostenlose Werbung. Durch die gesteigerte Auftragslage in der Region können bessere Kostenstrukturen erzielt und Arbeitsplätze gesichert werden. Die gesteigerte Präsenz bei Bauprojekten vor Ort fördert direkt den Bekanntheitsgrad und damit das natürliche Wachstum der Unternehmen. Die Bauherren wiederum erhalten günstige Finanzierungen über die Raiffeisenbank und Gutscheine für attraktiven Skontoabzug bei den Partnerbetrieben des Regionalkredits, welche nach dem Abschluss des Kreditvertrages ausgegeben werden.

 

Echter Mehrwert mit Wachstumspotenzial

Das positive Feedback und die gesteigerten Umsätze sind ein echter Mehrwert für die gesamte Region, und damit ein großer Erfolg für das Team der Raiffeisenbank Vorderes Ötztal eGen. Das langfristige Ziel, den Kreislauf in ländlichen Gegenden nach dem genossenschaftlichen Prinzip zu stärken, wurde erreicht, und die beiden Vorstände Manfred Scheiber und Simon Muglach hoffen dadurch weitere Raiffeisenbanken zu inspirieren, das Modell in ihren Regionen zu übernehmen.

Nominierte 2021
© Ringler
Innovationspreis
© Ringler
Innovationspreis
© Ringler

Nominierung Innovationspreis