Welches Zinsmodell ist das richtige für mich – fix oder variabel?
Wer ein Haus bauen, eine Sanierung oder eine Wohnung kaufen möchte, steht vor der Frage wie finanziere ich mein Eigenheim?
Spätestens wenn die Zinsen für einen Wohnbaukredit verglichen werden, stellt man fest, dass es einen Unterschied macht, ob man einen variablen Zinssatz wählt oder sich einen Zinssatz für eine bestimmte Laufzeit von 5, 10, 15 oder 20 Jahre fixieren möchte.
Wie bildet sich der variable und fixe Zinssatz?
Die variabel verzinsten Kredite sind im Allgemeinen an den 3-Monats-Euribor als Indikator gebunden.
Beim Fixzinskredit wird der Zinssatz zu Beginn des Kreditvertrags festgesetzt und bleibt bis zum Ende der Fixzinsperiode unverändert. Anschließend wird variabel verzinst.
Beim variablen Zinssatz wird, je nach Konditionen der jeweiligen Bank und der Bonität des Kreditnehmers, ein Aufschlag dazu gerechnet. Dies betrifft auch die Kondition nach Ablauf des Fixzinssatzes mit Ende der Fixzinsphase.
Fixe Verzinsung
Darlehensnehmer, die sich für ein Darlehen mit Fixzinssatz entscheiden, wissen mit Sicherheit wie hoch die monatliche Belastung während der Fixzinsphase ist. In dieser Zeit kann die Rate weder sinken noch steigen. Beim Fixzinsmodell kann die Monatsrate auf einen langen Zeitraum kalkuliert werden und bietet Sicherheit.
- Wer sich für den Fixzinssatz entscheidet, zahlt bei Darlehensbeginn gegenüber der variablen Zinssatz Variante bis zu 1 Prozentpunkt mehr
- Je länger die Fixzinsperiode, desto höher ist der Aufschlag auf den aktuellen Zins. Der Kreditnehmer zahlt einen Zuschlag, der ihn in der Zukunft vor höheren Zahlungen schützt.
- Bei vorzeitiger Teilrückzahlung oder Gesamttilgung muss eine Kündigungsfrist eingehalten oder eine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlt werden (max. 1 %). Steht jemandem in der Zukunft Geldmittel zur Verfügung, etwa aus einer Erbschaft, sollte man dies bei der Entscheidung mitberücksichtigen!
- In Niedrigzinsphasen ist die Entscheidung für einen Fixzins bzw. eine Fixzinsphase überlegenswert.
Variable Verzinsung
Wer bei seiner Finanzierung ein Produkt mit variabler Verzinsung wählt, profitiert zunächst von einem günstigerem Einstiegszinssatz und einer vergleichsweise niedrigen monatlichen Rate. Der Zinssatz sowie die Höhe der Rate werden in Zukunft – abhängig von der künftigen Entwicklung des Zinsniveaus – regelmäßig angepasst. Das Darlehen kann somit aus Sicht des Darlehennehmers günstiger, aber auch teurer werden.
- Wer einen Kredit mit variabler Verzinsung wählt, profitiert von einem günstigen Einstiegszinssatz mit einer vergleichsweise niedrigen monatlichen Rate gegenüber der Fix-Zinssatz Variante.
- Die Zinsbelastung bei späteren Zinserhöhungen hat nur noch Auswirkung auf den verringerten Saldo, durch die zwischenzeitlichen Tilgungen.
- Vorzeitige (Teil-)Tilgungen sind in jeder Höhe kostenfrei möglich unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von 6 Monaten.
- Monatliche Rückzahlungen sind auf lange Sicht nicht fix kalkulierbar, dies kann bei Zinssatzerhöhungen das Haushaltsbudget unplanmäßig belasten.
Fix Zins | Variabel Zins | ||
---|---|---|---|
Zinssatz | bleibt immer gleich | Abhängig vom Zinsniveau/ Indikator | |
Höhe Zinssatz | Höher |
Niedriger | |
Laufzeit | 5, 10, 15 oder 20 Jahre |
wählbar | |
Entgelt vorzeitige Rückzahlung / Tilgung | max. 1 % | kostenfrei | |
Kündigung | Lt. Vertrag | 6 monatige Kündigungsfrist | |
Risiko Zinsanstieg | gering | vorhanden | |
Planbarkeit | ja | nein |