Neues Jahr, neue Heizung?
Österreich tauscht die alten Heizungen: Im Energieinstitut ist die Nachfrage nach „Raus aus Öl“-Beratungen ungebrochen. Und die Bundesförderungen werden rege in Anspruch genommen. Wir beantworten drei Fragen, die Sie sich vielleicht stellen, wenn Sie über eine neue Heizung nachdenken.
Österreich tauscht die alten Heizungen: Im Energieinstitut ist die Nachfrage nach „Raus aus Öl“-Beratungen ungebrochen. Und die Bundesförderungen werden rege in Anspruch genommen. Wir beantworten drei Fragen, die Sie sich vielleicht stellen, wenn Sie über eine neue Heizung nachdenken.
Wie soll ich am besten vorgehen, wenn ich meine Heizung tauschen möchte?
Als ersten empfiehlt sich eine unabhängige und produktneutrale Energieberatung. Tauschen Sie ein fossiles Heizsystem (also eine Öl- oder Gasheizung, eine Kohleheizung oder einen „Allesbrenner“ oder eine Stromdirektheizung), dann gibt’s die kostenlose „Raus aus Öl“-Beratung von unserem Partner Energieinstitut Vorarlberg. In allen anderen Fällen und im Neubau fällt ein kleiner Selbstbehalt an.
Im Rahmen der Beratung wird bei Ihnen vor Ort besprochen, welche Alternativen zu Ihrer Heizung überhaupt Sinn machen. Das hängt vom Energiestandard des Gebäudes, den räumlichen Gegebenheiten, Ihrem Heizverhalten, den finanziellen Möglichkeiten und Ihren persönlichen Anforderungen ab. Natürlich werden in der Beratung alle Förderoptionen besprochen.
Nach der Beratung wissen Sie alles, was Sie für den Gang zum Installationsbetrieb brauchen. Dort lassen Sie sich zur konkreten technischen Umsetzung beraten und holen ein (nein, eigentlich mindestens zwei oder besser drei) Angebote ein.
Weil der Tausch einer Heizung mitunter ordentlich ins Geld gehen kann, und die Förderung erst beantragt werden kann, wenn die Rechnung vom Installationsbetrieb bezahlt ist, hilft vielleicht eine Zwischenfinanzierung von Ihrer Raiffeisenbank. Natürlich gibt’s auch Möglichkeiten, den Heizungstausch langfristig zu finanzieren. Eine so sinnvolle Maßnahme sollte also nicht am Geld scheitern.
Was ist bei der Angebotseinholung – speziell beim Heizungstausch – zu beachten?
Die meisten setzen beim Heizungstausch auf den Installationsbetrieb ihres Vertrauens und verzichten auf das Einholen mehrerer Angebote. Wer aber doch Preise vergleichen möchte, stellt mitunter fest, dass es gar nicht so einfach ist.
Wichtig beim Angebotsvergleich ist vor allem ein identischer Angebotsumfang, also dass die gleichen und idealerweise alle anfallenden Arbeiten enthalten sind.
Das beginnt bei der Lieferung, Installation und Inbetriebnahme der neuen Heizung (ein Datenblatt der Heizung hilft dabei, verschiedene Modelle zu vergleichen). Und es sollten auch Positionen aufscheinen für
- den Ausbau und die Entsorgung der alten Heizung (inkl. Öltanks im Falle einer Ölheizung)
- Kernbohrungen (falls ein Wanddurchbruch erforderlich ist)
- Elektroarbeiten
- die Errichtung eines Lagers (z.B. bei Pelletsheizungen)
Diese Arbeiten fallen jedenfalls an und kommen – sofern nicht angeboten – teilweise in signifikanter Höhe zum Angebotspreis dazu.
Sind Positionen unklar oder können Sie aus den vorhandenen Angaben die Vollständigkeit des Angebots nicht sicherstellen, fragen Sie nach! Der Fachbetrieb wird die Positionen des Angebots erläutern und im Bedarfsfall ergänzen. Wer sich mit dem Projekt völlig überfordert fühlt, kann die neue Heizung auch mithilfe eines technischen Büros ausschreiben lassen. Dabei übernehmen neutrale Expertinnen und Experten gegen ein Honorar die Planung und das Einholen und Vergleichen von Angeboten – bis hin zur Projektabwicklung und Kostenkontrolle. Eine Investition, die sich lohnen kann.
Und nicht zuletzt: Lassen Sie sich bei der Auftragsvergabe bestätigen, dass die Heizung alle Kriterien für die Bundes- und Landesförderungen erfüllt. Im Fall von Luftwärmepumpen beispielsweise sind das unter anderem Anforderungen an das Kältemittel und die Vorlauftemperatur (Bund) sowie an den Schallschutz und vorhandene Wärmemengenzähler (Land). Der Installationsbetrieb kennt die Anforderungen und weiß sie umzusetzen.
Welche Förderungen bekomme ich für den Heizungstausch?
Das hängt davon ab, ob die Heizung in einem neuen Haus installiert oder eine bestehende Heizung getauscht wird. Dann wiederum spielt es eine Rolle, ob die ersetzte Heizung eine fossile Heizung (Öl, Gas, Kohle, „Allesbrenner“ oder Stromdirektheizung) ist oder ob eine Holzheizung oder eine Wärmepumpe ersetzt wird.
Im Neubau gibt’s grundsätzlich keine Förderungen mehr für den Einbau einer Heizung – ausgenommen sind Wärmepumpen, die mit 500,- Euro von den Vorarlberger Energieversorgern gefördert werden.
Im Bestand liegen die Förderungen von Bund und Land zwischen 18.000, - und 27.000, - Euro, wenn ein fossiles System ersetzt wird. Die Förderungen können höher sein, wenn zum Beispiel eine thermische Solaranlage installiert oder eine Sonde für eine Erdreich-Wärmepumpe gebohrt wird. Sie können auch niedriger sein, wenn die Investitionskosten für die neue Heizung deutlich unter den Fördersätzen liegen.
Manche Gemeinden fördern Biomasseheizungen und Solaranlagen und die Vorarlberger Energieversorger fördern die Anschaffung einer Wärmepumpe.
Wird ein bestehendes klimafreundliches Heizsystem ersetzt (also eine alte Holzheizung oder eine Wärmepumpe), liegen die Förderungen zwischen 5.000, - und 6.000, - Euro, wobei hier spezielle Kriterien zu beachten sind.
Alle aktuellen Förderungen gibt’s auf https://www.energieinstitut.at/foerderkompass