Upcycling – aus ALT mach NEU
Aus ALT mach NEU. Upcycling ist hoch im Trend, in aller Munde und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Umweltverschmutzung steigt, es herrscht Rohstoffknappheit, Plastikmeere und Müllberge entstehen. Kreative Köpfe verwandeln scheinbare Abfallprodukte, Müll oder ausrangierte Gegenstände darum immer öfter in neue Gebrauchsgüter, Möbel oder Baustoffe.
Was ist Upcycling?
Recycling ist für alle ein Begriff und nicht unähnlich dem Upcycling. Bei Recycling werden die Rohstoffe wiederverwertet. Das Wort Upcycling entsteht aus den englischen Wörtern „up“ („nach oben“) und „recycling“ („Wiederverwertung“) und bedeutet eine Aufbesserung des Abfalls in einen sinnvollen Gegenstand. Vor allem für schwer recycelbare Wertstoffe wie Plastikmüll macht das Sinn.
Ein sehr bekanntes Beispiel für Upcycling sind die Euro Paletten, die für den Transport und auf dem Bau verwendet werden. Wer hat nicht schon Tische, Bänke, Betten, Sofas und Blumenkästen aus alten Paletten gesehen? Material für das Upcycling ist nahezu überall zu finden, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und Ideen für das Entstehen neuer Dinge aus Abfallprodukten sind grenzenlos.
- Wein oder Obstkisten: An den Wänden montiert, werden sie schnell zu ausgefallenen Regalen. Auf dem Boden platziert, sind sie Beistelltische und Hocker und verleihen dem Wohnzimmer einen Shabby Chic Vintage Look.
- Euro Paletten: Gestapelt und mit Sitzkissen bestückt, kann man sich damit einen gemütlichen und außergewöhnlichen Lounge-Charakter ins Wohnzimmer, auf die Terrasse oder auf den Balkon holen.
- Leere Glasflaschen: Haben sie hübsche Formen, eignen sie sich fantastisch als Vasen. Das Glas kann dafür mit Farben, Bast oder alten Gummis von Einmachgläsern dekoriert werden – jede Kreativität hat Platz.
- Jeans: Sie eignen sich für viele tolle Ideen, wie einzigartige Tischsets, Pinnwände, Gartenschürzen, Buchumschläge, Kissenbezüge und vieles mehr.
Müllhäuser – Upcycling in großem Umfang
Müllhäuser sind Immobilien, die aus Müll hergestellt werden. Wie solche Häuser aussehen, entscheiden ganz einfach Abfall und Materialreste aus dem Umkreis. Dabei nehmen sich die Architekten die Natur zum Vorbild: Auch Vögel bauen ihr Nest aus dem Material, das sie in einem bestimmten Radius um den ausgewählten Platz finden können. Auf neu gefertigte Materialien wird größtenteils verzichtet: Alte, weggeworfene Stoffe werden vielmehr aufgewertet und in hochwertige Materialien umgewandelt, die für den Bau benötigt werden.
Als Gründer der Müllhausidee gilt der Architekt Michael Reynolds. 1971 baute der frisch gebackene Architekt in der Wüste New Mexicos ein Haus aus Bierdosen. Ein beeindruckendes Müllhaus entstand 2005 in Honduras: Der Entwicklungshelfer Andreas Froese bemerkte die Unmengen an Kunststoffflaschen und initiierte den Bau eines Plastikflaschen Hauses. PET-Flaschen werden mit Erde befüllt, welche mit Draht oder Schnur verbunden und mit Lehm oder Mörtel verbaut werden.
Der Recyclingtrend im Immobiliengewerbe ist weltweit weiter im Aufwind. Dementsprechend wird sowohl ressourcen- und umweltschonend, als auch günstig gebaut. Denn die traditionelle Baubranche verursacht weltweit 36 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes.
Was Upcyling ist und was damit alles möglich ist, sehen Sie in unserem neuen Video. Wir haben dafür einen Ausflug ins Upcyling-Studio nach Innsbruck gemacht.