Raiffeisenlandesbank Burgenland Geschäftsbericht 2022
Sicherheit in schwierigen Zeiten
Die wirtschaftlichen Eckpunkte haben sich im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich verändert. Sie wurden von steigender Inflation und daraus folgenden Zinserhöhungen durch die EZB bestimmt. In diesen durch Unsicherheit gekennzeichneten Zeiten vertrauten erneut mehr Burgenländerinnen und Burgenländer als bisher ihr Geld der Raiffeisenlandesbank Burgenland als ihren sicheren Partner an. Die Einlagen stiegen im Jahr 2022 um 10,9 Prozent. Die Bank setzte ihren Weg zu mehr Nachhaltigkeit und zu einer kundenfreundlichen Digitalisierung weiter fort.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Das Jahr 2022 war vom Überfall Russlands auf die Ukraine und der damit einhergehenden ökonomischen Verwerfungen gekennzeichnet. Wegen der Lieferengpässe bei Energie und der befürchteten Versorgungsknappheit kam es zu einem sprunghaften Anstieg bei den Energie- und Rohstoffpreisen und in der Folge bei nahezu allen Kostenpositionen. Die Inflationsrate stieg in Österreich von moderaten 2,8 Prozent im Jahr 2021 auf 8,6 Prozent im Berichtsjahr. Als Konsequenz ging die Europäische Zentralbank (EZB) ab Juli 2022 von ihrer jahrelangen Niedrigzinspolitik ab, um die in Europa um sich greifende Inflation einzudämmen. Der 3-Monats-Euribor stieg von minus 0,57 Prozent Anfang Jänner auf plus 2,12 Prozent zu Ende des Jahres.
Geschäftsbericht 2022 der Raiffeisenlandesbank Burgenland
Die Bilanzsumme beträgt 4,73 Milliarden Euro und erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 257,77 Millionen Euro oder rund 5,8 Prozent.
Die bereits im Vorjahr hohen Kundeneinlagen stiegen weiter an. Betrugen die Sicht-, Spar- und Termineinlagen im Vorjahr noch insgesamt 1,37 Milliarden Euro, so erreichten sie im Berichtsjahr 1,52 Milliarden. Diese Steigerung um 10,9 Prozent erklärt sich daraus, dass die Kunden in den aktuell unsicheren Zeiten verstärkt nach Anlagemöglichkeiten bei der Raiffeisenlandesbank Burgenland als vertrauenswürdigem Partner suchen. Eine Erhöhung zeigt sich im Besonderen bei den Sichteinlagen.
Auch bei den Online-Sparbüchern konnte eine Steigerung verbucht werden, während die Einlagen auf traditionelle Sparbücher auf hohem Niveau leicht rückläufig waren.
Im Jahr 2022 wurden 2.380 neue Bausparverträge abgeschlossen und 6,7 Millionen Euro an Bausparfinanzierungen für den privaten Wohnbau zur Verfügung gestellt.
Die Forderungen an Kunden (Ausleihungen) erhöhten sich auf 2,06 Milliarden Euro oder 8,8 Prozent (nach 1,90 Milliarden im Vorjahr). Hier zeigt sich der ungebrochen hohe Bedarf des Marktes nach Krediten.
Auch das Raiffeisen-Leasing wurde von den Kunden stark in Anspruch genommen. Ende 2022 betrug das refinanzierte Volumen rund 86 Millionen Euro.
Die Eigenmittel der Raiffeisenlandesbank Burgenland sind auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr und belaufen sich auf 430,2 Millionen Euro (nach 434,4 Millionen Euro im Vorjahr). Die Bank hält damit mehr als doppelt so viel Eigenmittel als gesetzlich vorgeschrieben. Dank des Überschusses von 218,8 Millionen Euro ist eine Risikoabsicherung gewährleistet, die allen Eventualitäten der nächsten Zeit gerecht wird und darüber hinaus auch künftige Investitionen ermöglicht.
Das Betriebsergebnis der Raiffeisenlandesbank Burgenland betrug im Berichtsjahr 20,08 Millionen Euro (im Vorjahr 32,56 Millionen Euro). Die Verminderung des Ergebnisses ist vorrangig auf den Wegfall der Ausschüttungen durch die RBI zurückzuführen, die für das Jahr 2021 noch 11,93 Millionen Euro betrugen. Eine weitere Beteiligung, die Raiffeisen Information GmbH & Co KG trug im Berichtsjahr um 2,42 Millionen Euro weniger als im Vorjahr zum Ergebnis bei. Das EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit) hat sich positiv entwickelt und betrug im Berichtsjahr 15,78 Millionen Euro (nach 12,88 Millionen Euro im Vorjahr).
RÜCKBLICK auf die Geschäftsentwicklung 2022
Raiffeisenlandesbank Burgenland als verlässlicher Partner
Die Raiffeisenlandesbank Burgenland hat die Herausforderung angenommen, ihre 53.000 Kunden in den unruhigen wirtschaftlichen Zeiten des Jahres 2022 optimal zu unterstützen. Das führende Institut des Burgenlands sieht es als seine wichtigste Aufgabe, mit Zuversicht voranzuschreiten und eine positive wirtschaftliche Perspektive zu entwickeln. Insgesamt betreut die Raiffeisenbankengruppe Burgenland 245.000 Kunden und ist damit die unangefochtene Nr.1 im Burgenland.
„Alle Kennzahlen der Bilanz 2022 zeigen, dass uns die Kunden auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten das volle Vertrauen schenken. Unsere starke Eigenkapitalausstattung, das ausgedehnte Filialnetz, die gelungene Transformation in Richtung Digitalisierung und unsere hohe Kompetenz in Beratung und Service schaffen ein Umfeld, das für jedes Unternehmen und jeden Privatkunden optimale Sicherheit bietet. Für uns ist die Position als größte Bank des Burgenlands Auftrag und Herausforderung, noch stärker und kundenorientierter zu werden“, so Generaldirektor-Stellvertreterin Mag. Eva Fugger zum Geschäftsbericht 2022.
Die Raiffeisenlandesbank hat sich erneut in Themen der Nachhaltigkeit engagiert. Die Landesbank, die Raiffeisenbanken und die Raiffeisen Lagerhäuser fördern unter der gemeinsamen Dachmarke „Raiffeisen Nachhaltigkeitsinitiative Burgenland (RNI-Bgld)“ Innovationen für Privathaushalte, Unternehmen und Gemeinden des Bundeslands in Richtung Ausbau erneuerbarer Energie und zum Wandel zu nachhaltigen Energieformen.
„Mit unserer Initiative zur Gründung der burgenländischen Energiegenossenschaften haben wir ein Instrumentarium geschaffen, das es den Mitgliedern erlaubt, saubere Energie zu erzeugen, zu speichern, selbst zu verbrauchen und/oder zu verkaufen. Damit haben wir schon vorweg eine visionäre Antwort auf die im Jahr 2022 sich verschärfende Energiekrise gegeben. Wir unterstützen mit Beratung, Knowhow und Kapitalausstattung ganz im Sinne von Raiffeisen die Gründung von Genossenschaften, die eine autarke und zukunftsfähige Energieerzeugung ermöglichen“, so Präs. ÖkR. DI Erwin Tinhof.
Großes Augenmerk richtet die Raiffeisenlandesbank Burgenland auf nachhaltige Ausstattung der bankeigenen Gebäude, wie Errichtung von Photovoltaik-Anlagen, Installation von E-Ladestellen und die Ausstattung aller Räume mit energieeffizienten Geräten.
Die Raiffeisenlandesbank Burgenland setzt ihren Weg der Kundenähe fort. Als Spitzeninstitut der burgenländischen Raiffeisenbanken verfügt sie über Bankstellen in den Bezirken Eisenstadt, Mattersburg und Neusiedl. In Eisenstadt befindet sich neben dem Raiffeisen Finanz Center auch die Stadtfiliale Eisenstadt. Weitere Bankstellen sind in den Orten Steinbrunn, Siegendorf, Wulkaprodersdorf, Hornstein, Leithaprodersdorf, Neufeld, Bad Sauerbrunn, Neudörfl, Pöttsching, Neusiedl am See, Breitenbrunn und Gols zu finden.
Hier können Kunden die gesamte Produktpalette nutzen und sich fachkundig beraten lassen. Um auch das bequeme Banking von zu Hause zu ermöglichen, wurde und wird die Digitalisierung erweitert. Die Produktpalette reicht von Online-Sparen und -Anlegen bis hin zur Finanzierung mittels Sofortkredit, Online-Kfz-Leasing und Abschluss von Bausparverträgen.
„Wir wollen jeder Kundin und jedem Kunden die passende Möglichkeit für den Abschluss von Bankgeschäften bieten. Wer in einer Filiale persönlich beraten werden will, findet in seiner Nähe eine Bankstelle mit bestens geschulten Expertinnen und Experten. Viele unserer Kunden schätzen es mittlerweile Onlinebanking zu nutzen. Mit Mein ELBA und der Mein ELBA App stehen ausgezeichnete digitale Instrumente zur Verfügung. Für Vertragsabschlüsse haben wir darüber hinaus die digitale Signatur implementiert. So konnten im Jahr 2022 bereits über die Hälfte der zu unterzeichnenden Vertragsdokumente in den Bankstellen von Kunden digital signiert werden“, erläutert Vorstandsdirektor Mag. Rudolf Suttner den Mix von Vor-Ort-Betreuung und Onlinebanking.
Ausblick 2023:
Wirtschaftsforscher rechnen für dieses und auch das nächste Jahr wegen der starken Inflation, der strengen Geldpolitik und der immer noch hohen Energiepreise mit einem schwachen Wachstumstempo. Das österreichische Bruttoinlandsprodukt sollte heuer um 0,5 Prozent wachsen.
Dadurch wird sich auch die Lage am Immobilienmarkt im Jahr 2023 schwierig gestalten. Die gegenüber dem Jahr 2020 um rund 40 Prozent gestiegenen Immobilienpreise und die verschärften Kreditvergabe-Richtlinien erschweren die Finanzierung von Einfamilienhäusern massiv. Die Raiffeisenlandesbank Burgenland wird mit ihrem Konzept einer maßgeschneiderten, kundennahen Betreuung und einer modernen, leistungsstarken Produktpalette dazu beitragen, auch in den nächsten Jahren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ihre Kunden optimal zu gestalten.
„Gemeinsam mit unseren Kunden sind wir gut durch das schwierige Jahr 2022 gekommen. Wirtschaft und Private wissen, dass sie sich auf Raiffeisen verlassen können. Mit unseren kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden wir auch in Zukunft die Bank Nummer eins für die burgenländische Bevölkerung sein, und den eingeschlagenen und bewährten Weg einer Geschäftsausweitung in Kombination mit einer vorsichtigen Risikopolitik weiterverfolgen. Ziel ist es, die hohen Marktanteile sowohl bei Privatkunden als auch bei Firmenkunden auszubauen“, gibt Generaldirektor Dr. Rudolf Könighofer einen positiven Ausblick auf die nächsten Jahre.
Zur Beantwortung der offenen Fragen aus der Pressekonferenz:
- Die RLB Burgenland betreut 53.000 Kunden. Davon sind 5.400 Devisenausländer.
- Die Raiffeisenbankengruppe Burgenland betreibt an 91 Standorten im Burgenland Bankomaten mit mindestens einem Gerät. Davon betreibt die RLB Burgenland an 19 verschiedenen Standorten Ihre Bankomaten. Die Bankomaten befinden sich überwiegend in den Raiffeisenbankstellen und an stark frequentierten öffentlichen Plätzen, wie z.B. Einkaufszentren und Krankenhäusern.
https://www.raiffeisen.at/bgld/de/meine-bank/raiffeisen-bankengruppe/geschaeftsbericht.html