Verdichtetes Bauen – Für und Wider

Wohnen wird immer teurer, der verfügbare Platz weniger. Die Flächen, die durch Versiegelung verloren gehen, werden immer mehr. Ein Ausweg daraus bietet sich mit so genanntem verdichtetem Bauen an. Welche Vorteile gibt es, was gibt es zu bedenken und was können Sie selbst mit Ihrem Immobilienprojekt dazu beitragen? 

Die Ausgangslage

In Österreich wird immer mehr gebaut. Jährlich werden für Wohnbauten, Betriebsgebäude und Straßen rund 41 km² Flächen verbaut, was ungefähr der Größe Eisenstadts entspricht. Mehr als die Hälfte dieser Flächen entfällt auf Wohnbauten. Alle Zahlenangaben beruhen auf Berechnungen des Umweltbundesamtes
 

  • Das Problem mit der Versiegelung: Flächen, die gewerblich bzw. für Wohn- oder Straßenbauten genutzt werden, sind zu einem Gutteil versiegelt. Damit ist die Abdeckung des Bodens mit einer luftundurchlässigen Schicht (Asphalt, Beton, …) gemeint, was zu teilweise massiven negativen ökologischen Auswirkungen führt: Zum einen kann Wasser nicht mehr abfließen, zum anderen gehen oftmals wertvolle landwirtschaftliche Flächen verloren. 
  • Verdichtung als Lösung: Ein Mittel gegen die Flächeninanspruchnahme bzw. die zunehmende Versiegelung ist das so genannte verdichtete Bauen, dass also auf wenig Raum mehr Wohnfläche geschaffen wird. 

 

Eigentumswohnungen mit Balkonen

Pro und Kontra

Verdichtung bedeutet mehr Wohnraum auf demselben Grundstück. In erster Linie läuft das auf mehr Stockwerke hinaus. Eine andere Möglichkeit ist, dass nicht mehr genutzte Immobilien aufgestockt und für Wohnzwecke adaptiert werden. 
 

Vorteile:

  • Die vorhandenen Flächen können besser genutzt werden.
  • Der Zersiedelung wird Einhalt geboten.
  • Die Versiegelung wird in Grenzen gehalten.
     

Mögliche Nachteile: Soziale Probleme, zu wenig Privatsphäre sowie eine gesteigerte Verkehrs- und Parkproblematik sind mancherorts die negativen Folgen von verdichtetem Bauen. 

Junges Paar vor gespachtelter Wand mit Leiter dazwischen

Was Sie selbst tun können

Das neue Haus nicht auf die grüne Wiese zu stellen, sondern eine vorhandene Bestandsimmobilie zu nutzen, kann Ihr ganz persönlicher Beitrag gegen die Bodenversiegelung sein. 

Mancherorts werden sogar in Ortszentren leerstehende, schon länger nicht mehr genutzte Immobilien zum Verkauf angeboten. Diese für die eigenen Wohnzwecke zu adaptieren, kann aufwändig sein. Wenn die Kosten für die Sanierung eines alten Gebäudes aber um 20 Prozent unter den Neubaukosten liegen, dann sollten Sie sich mit dem Thema Bauen im Bestand befassen.

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