Diversity am Firmengelände
Christine Frei im Interview mit Stefanie Pontasch, Projektleiterin von Blüten.Reich.
Die gebürtige Kärntnerin kam einst studienbedingt nach Innsbruck und hat hier mit dem 2016 gegründeten Projekt Blüten.Reich der Tiroler Umweltanwaltschaft wie auch mit einem eigenen, eben eröffneten Umweltberatungsbüro ihre dauerhafte Wirkungsstätte gefunden. Viele Kommunen im ganzen Land haben unter ihrer fachkundigen Anleitung und mit Unterstützung eines erfahrenen Naturgartenplaners in den letzten fünf Jahren Blühstreifen und Wildblumenbeete angelegt und so ein Stück weit wieder etwas mehr Natur und Artenvielfalt in den öffentlichen Gemeinderaum zurückgeholt.
Umdenken und Umlernen
Doch was für das ungeschulte Auge auf den ersten Blick wild und sich selbst überlassen wirkt, benötigt in Wirklichkeit einiges Wissen und viel Erfahrung. Denn im gleichen Ausmaß, wie man in den Gärten fast selbstverständlich auf Dünge- und als Unkrautvernichtung getarnte sogenannte Pflanzenschutzmittel zurückgriff, ist eben auch das Wissen um naturnahes Gärtnern verloren gegangen. Mit dem Umdenken geht also immer auch ein Umlernen einher, erklärt uns Pontasch. Ein naturnaher Garten brauche zwar auf lange Sicht viel weniger Pflege als konventionelle Gartenanlagen, aber gerade zu Beginn dürfe man ihn keineswegs einfach sich selbst überlassen, weil sich durch den Samenflug Pflanzen ansiedeln und ausbreiten können, die man dort nicht haben möchte. Und in den meisten Fällen müssen davor auch noch die Böden neu aufbereitet werden.
Ähnlich wie Diversität in Teams stiftet auch Artenvielfalt im Außenbereich eines Unternehmens einen enormen Mehrwert, ist Blüten.Reich-Projektleiterin Stefanie Pontasch überzeugt.
Brachland Firmengelände
Selbst wenn die Anhänger:innenschaft naturnaher Gärten stetig wächst und sich tirolweit bereits einige Gemeinden für mehr Blüten.Reich-tum engagieren, sind Firmenareale in Sachen Artenvielfalt noch weitestgehend Brachland. Dabei könnten gerade Unternehmen, die in ihrer Organisationsentwicklung auf Diversität setzen, weil sie erkannt haben, dass diverse Teams resilienter und kreativer sind, durch entsprechend gestaltete Firmenareale ein kraft- und wirkungsvolles Zeichen nach außen setzen, ist Pontasch überzeugt.
