Was du über Wild- und Honigbienen wissen solltest

Biene ist nicht gleich Biene. Wenn wir von Bienen sprechen, meinen wir meistens Honigbienen und damit jene fleißigen Nutztiere, die von ImkerInnen gehalten werden und uns etwa Honig, Wachs und Pollen liefern.

Ganz wichtig für die Artenvielfalt sind indes die Wildbienen, von denen es allein in Tirol rund 400 Arten gibt. Damit sie überleben und durch ihre Bestäubungsarbeit die Artenvielfalt unserer Berglandschaft sichern können, benötigen sie naturnahen Lebensraum mit heimischen Pflanzen, denn auf diese sind sie spezialisiert. An exotische Pflanzen und Neophyten sind sie nicht angepasst.

Damit du Wildbiene und Honigbiene künftig gut voneinander unterscheiden kannst, haben wir dir die wesentlichen Eigenschaften gegenübergestellt.

Wildbiene
  • Etwa 20.000 unterschiedliche Wildbienenarten gibt es auf der Erde, wobei auch die Hummeln zu den Wildbienen zählen.
     
  • In Tirol gibt es rund 400 Wildbienenarten, wie z. B. Blattschneiderbienen, Mauerbienen oder Sandbienen.
     
  • Alleinlebende Wildbienen stellen keinen Honig her.
     
  • 95 % der Wildbienenarten leben solitär, das heißt, die weiblichen Tiere bauen das Nest und versorgen die Brut ohne Mithilfe von Artgenossen.
     
  • Fliegen maximal 300 Meter, um Nahrung und Baumaterial für ihre Nester zu besorgen.
     
  • Größe: 3 – 30 mm
     
  • Hummeln fliegen bereits bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt.
     
  • Die alleinlebenden Wildbienen verbrauchen den Nektar direkt. Der Pollen dient der Brut als Nahrungsproviant.
     
  • Die weiblichen Solitärbienen errichten meist nur 10 bis 20 Brutzellen.
     
  • Teilweise lange Entwicklungszeiten von mehreren Monaten bis sogar 2 – 3 Jahren.
     
  • Wildbienen leben etwa 28 – 42 Tage.
     
  • Wildbienen sind friedfertig, lediglich manche Hummeln zeigen ein Verteidigungsverhalten in Nestnähe.
Honigbiene
  • Es gibt weltweit neun Arten von Honigbienen, acht davon sind in Asien heimisch.
     
  • Bei uns ist die westliche Honigbiene Apis mellifera heimisch, die als Nutztier gehalten wird.
     
  • Apis mellifera gilt weltweit als Honiglieferant Nummer eins.
     
  • Honigbienen leben als Volk im Bienenstock. Ein Volk besteht aus bis zu 50.000 Bienen, mit einer Königin, den Arbeiterinnen und einigen Hundert (männlichen) Drohnen.
     
  • Fliegen in einem Aktionsradius von bis zu 7
    Kilometern.
     
  • Größe: 11 – 17 mm
     
  • Fliegen erst bei Temperaturen über 10 Grad Celsius.

     
  • Blütenstaub und Nektar dienen als Nahrung. Der Nektar wird als Wintervorrat zu Honig verarbeitet.
     
  • Die Bienenkönigin legt bis zu 2.000 Eier pro Tag.

     
  • Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Insekt dauert 16 – 24 Tage.
     
  • Arbeitsbienen leben im Schnitt 35 Tage, die Königin wird bis zu 5 Jahre alt.
     
  • Honigbienen verteidigen ihre Nester gegenüber Menschen.
Artenvielfalt braucht Wildbienen und andere Insekten
 
  • Wildbienen-Wissen zum Nachhören gibt es auch im Natopia-Podcast.
     
  • Mehr über die Wildbienen-Arten in Tirol, deren Lebensräume und über den richtigen Bau von Nisthilfen findest du unter www.wildbienen.at.
     
  • Mehr zur Gestaltung von naturnahem Lebensraum erfährst du über die Aktion „Natur im Garten“.
Megachile willughbiella – Blattschneiderbiene
© Wolfgang Bacher
Megachile willughbiella – Blattschneiderbiene
Anthidium manicatum – Garten-Wollbiene
© Wolfgang Bacher
Anthidium manicatum – Garten-Wollbiene
Chelostoma florisomne – Hahnefuß-Scherenbiene
© Wolfgang Bacher
Chelostoma florisomne – Hahnefuß-Scherenbiene
Apis mellifera – Honigbiene
©DirkDaniel - stock.adobe.com
Apis mellifera – Honigbiene

20. Mai – Weltbienentag

Mit dem Weltbienentag soll auf den Schutz der Bienen und Insekten aufmerksam gemacht werden, denn ihre Bestäubungsleistung sichert die Biodiversität und Ernährungssicherheit auf unserem Planeten.

Biene neben einer rosa Blume
© Wolfgang Bacher