Regenwasser nutzen

Regenwasser sammeln und damit Ressourcen sparen – klingt doch verlockend, oder?

Es fällt kostenlos vom Himmel und ist besonders weich: Regenwasser hat zwar keine Trinkwasserqualität, ist aber von Natur aus kalk- und chlorfrei. Es eignet sich hervorragend für die Toilette, die Waschmaschine, Putzarbeiten und natürlich für die Gartenbewässerung.

 

Der durchschnittliche Wasserverbrauch in Österreich liegt bei ca. 50.000 Liter pro Person und Jahr. Bei optimaler Regenwassernutzung kann täglich bis zu 50% wertvolles Trinkwasser gespart werden. Positiver Nebeneffekt: Die Reinigungskraft von Regenwasser ist höher als beim Trinkwasser, da es kalkfrei ist. Das schont die Waschmaschine und spart Reinigungsmittel. Auch Zimmerpflanzen wachsen besser mit weichem Regenwasser.

 

Doch wie sammelt man Regenwasser am besten? Da dies von der Nutzung abhängt, soll die folgende Übersicht helfen:

Einsatzbereich  Anlage
nur Gartenbewässerung  Regentonne(n)
Regenwasseranlage mit oberirdischem Tank oder Erdtank
nur Wasserverbrauch im Haus
(WC, Putzwasser, Waschmaschine) 
Regenwasseranlage mit Erd- oder Kellertank 
Wasserverbrauch im Haus und Gartenbewässerung Regenwasseranlage mit Erd- oder Kellertank

Regentonne:

Die einfachste Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln, ist das Aufstellen einer Regentonne. Sie wird neben dem Fallrohr der Dachrinne aufgestellt und daran angeschlossen. So rinnt bei jedem Niederschlag Regenwasser in die Tonne. Dann muss das Wasser nur noch abgeholt werden – ganz simpel mit der Gießkanne abschöpfen, einen Auslaufhahn anbringen oder Pumpe und Bewässerungssystem anschließen. Für regelmäßiges Gießen im Garten ist eine Tonne im Normalfall mehr als ausreichend.

 

Regenwasseranlage mit Tank:

Leistungsstärker, dafür auch etwas aufwendiger ist der Einbau eines unterirdischen Tanks oder einer sogenannten Zisterne. Dafür wird das Regenwasser durch ein Dachrinnengitter gefiltert und im Kunststofftank aufgefangen. Ein Zulaufberuhiger wird auf dem Grund des Tanks durch das Zulaufrohr fixiert. Das ankommende Regenwasser strömt nach oben, durch die Vergrößerung der Austrittsfläche wird die Strömungsgeschwindigkeit reduziert. So werden keine Sedimente oder andere Stoffe aufgewirbelt. Das Wasser bleibt klar und die Wasserqualität hoch.

An den Tank können unterschiedliche Pump- und Bewässerungssysteme angeschlossen werden. Eine Regenwasseranlage macht auf jeden Fall Sinn, wenn auch im Haushalt Regenwasser (beispielsweise für WC und Waschmaschine) genutzt werden soll. 

 

Wie viel Trinkwasser wird gespart?

Was gespart werden kann, sollte im Vorhinein individuell berechnet werden.

Hier aber ein Beispiel für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt:

  • Regenwasser-Toilette: 136 Liter
  • Regenwasser-Waschmaschine: 60 Liter
  • Regenwasser: Auto und Haushalt: 28 Liter
  • Regenwasser-Garten-Pflege: 16 Liter

 

Da der Einbau einer Regenwasserhausanlage zum Beispiel für einen Vier-Personen-Haushalt relativ aufwendig und teuer ist, liegt die Amortisierungszeit bei über zehn Jahren bei einer entsprechenden Anlage.  Ob sich die Investition lohnt, kommt darauf an – in den meisten Fällen (außer bei der Regentonne) übersteigen die Anschaffungskosten die Einsparungen. Nachrechnen lohnt sich aber und eine gute Investition für die Umwelt ist es in jedem Fall.

Quellen: https://www.hornbach.at/projekte/regenwasser-sammeln-und-nutzen/