Nachhaltig bauen und gesund wohnen

Jeder spricht von Nachhaltigkeit. Aber was ist Nachhaltigkeit eigentlich und welchen Vorteil habe ich, wenn ich nachhaltig baue und saniere?

Nachhaltigkeit bedeutet unter anderem „Einsparen von Ressourcen“. Und an Ressourcen benötigt es sehr viele verschiedene, etwa dann, wenn ein neues Haus entstehen soll. Ein großer Vorteil beim nachhaltigen Bauen und Sanieren besteht ebenfalls darin, dass ich der Umwelt Gutes tue und ich meine Gesundheit unterstützen kann. Aber wie?

Gerade beim Bauen wird einiges an Ressourcen benötigt: Rohstoffe für Baumaterial, Boden und Ressourcen sind begrenzt, vor allem die Flächen. Es gibt allerdings Möglichkeiten, nachhaltig zu bauen oder eine alte Substanz nachhaltig zu sanieren, indem wirtschaftliche und soziale Aspekte miteinbezogen und umweltfreundliche und nachwachsende Baustoffe verwenden werden. 

Der Umwelt kann Gutes getan werden, wenn zum Beispiel dank Energieeffizienz keine Heizung erforderlich ist beziehungsweise mit erneuerbaren Energieträgern geheizt wird. Nachhaltig beim Bauen zu wirken, bedeutet langfristiges und verantwortungsbewusstes Denken und Handeln. Schließlich überdauern die Gebäude aus den Baustoffen mehrere Generationen und haben zudem Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner. Die Verwendung von Baustoffen, die dank ökonomischer und ökologischer Vorteile einen optimalen Produktlebenskreislauf aufweisen, ist die Grundlage für nachhaltiges Bauen und Wohnen. 
  

Rohstoffe und Ressourcen

Nachhaltigkeit beginnt mit dem Rohstoffabbau und endet mit dem Rückbau und Recycling. Verantwortungsvoll und vorausschauend mit den Ressourcen, die die Erde bietet, umzugehen – das ist nachhaltig.

Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit sind: Ökologie, Wirtschaft und Soziales. 

Aus ökologischer Sicht sollten deshalb schadstofffreie Materialien eingesetzt werden. Denn nur dann sind die mit dem Bau, der Nutzung und dem Abbau des Hauses verbundenen Umweltauswirkungen gering. Die Kosten für das Haus fallen somit (über die gesamte Nutzungsdauer gesehen) minimal aus, sowie auch das Preis-Leistungs-Verhältnis – also auch ökonomisch gesehen. Und der Wohnkomfort für die Bewohner ist hoch, beispielsweise durch viel Tageslicht im Gebäude – der soziale „Wohlfühl“-Faktor wird so berücksichtigt.
 

Zukunftsfähigkeit

Ein Eigenheim, gerade Häuser werden langfristig und für die Zukunft gebaut. Während ein defektes Möbel nach einigen Jahren problemlos durch ein neues ersetzt werden kann, ist das bei einem Haus weder möglich noch sinnvoll. Denn Energie, Rohstoffe und Ressourcen werden knapper und teurer. Das ist schon Grund genug, sich Gedanken über dessen Gestaltung und Bauweise zu machen. Was gehört zu einem nachhaltig gebauten Haus? Bereits beim Planen wird klar, dass zwischen einer Vielzahl ökologischer und effizienter Hauskonzepte auszuwählen ist. Ein nachhaltig gebautes Haus zeichnet sich im speziellen durch niedrigen Energiebedarf aus – das spart Heizkosten. Um den Energiebedarf gering zu halten, ist eine gute Wärmedämmung notwendig, idealerweise natürlich unter Verwendung ökologischer Dämmstoffe. Weiters sollte die benötigte Energie umweltfreundlich durch regenerative Energiequellen erzeugt werden, beispielsweise aus Sonne, Wasser, Wind, Biomasse. Der Vorteil: Die Bewohner sind unabhängig von begrenzten Rohstoffen (wie Erdöl oder Erdgas) und erzeugen weniger klimaschädliche Emissionen. Große Fenster an der Südfassade lassen Wärme und Tageslicht ins Haus, eine Solaranlage auf dem Dach erzeugt eigene Energie. Eine lückenlose Dämmung und isolierte Fenster und Türen reduzieren die Heizkosten im Winter und sorgen für Wärmeschutz im Sommer. 
  

Ökologische Baustoffe

Nachhaltiges Bauen verlangt um einiges weniger an Ressourcen – von der Rohstoffgewinnung über den Bau bis zum Umbau. Es zählt also auch, wie viel Energie in die Herstellung des Rohstoffs gesteckt wurde. 

Um Rohstoffe zu sparen, sollten recyclingfähige Baustoffe sowie Konstruktionen, bei denen Bauteile mit unterschiedlicher Lebensdauer voneinander getrennt werden können, eingesetzt werden. Im Idealfall sollten Naturbaustoffe aus der Region verwendet werden – so verkürzen sich die Transportwege. Es sollten vorrangig hochwertige, langlebige Baustoffe eingesetzt werden. Auch wenn diese in der Anschaffung eventuell teurer sein können, rechnet sich dies hinsichtlich der Lebensdauer. Weiters sollte natürlich die Gesundheit der Hausbewohner beim nachhaltigen Bauen im Vordergrund stehen. So sollte unbedingt auf schadstofffreie Materialien geachtet werden. Ein gutes Beispiel dafür ist Lehm – ein schadstofffreier Baustoff, der zudem ein gutes Raumklima und somit die Gesundheit unterstützt. 

 

Nicht unerwähnt bleiben, sollten die Förderungen der ökologischen Energiesysteme für Bürger in Vorarlberg:

Das Land Vorarlberg, der Bund und viele Gemeinden fördern Investitionen in verschiedene technische Systeme, welche einen ökologischen Beitrag leisten. D.h. es werden Systeme gefördert, welche zur Reduktion des Energiebedarfs aus fossilen Energieträgern führen und somit den CO2-Ausstoß in den Haushalten verringern. Diese Systeme sind zum Beispiel Holzheizungen, Pelletsheizungen, Wärmepumpen, thermische Solaranlagen, Fotovoltaikanlagen und Komfortlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.

 

Nähere Informationen finden Sie beim Energieinstitut Vorarlberg.

Quellen:
Leben & Wohnen Beilage VN 14./15.9.2019
Energieinstitut Vorarlberg