Raiffeisen tritt „Netzwerk Wirtschaft MOBIL“ bei

Einer der größten Verursacher von klimaschädlichen Emissionen ist der Mobilitätssektor. Der tägliche Weg zur Arbeit und berufliche Fahrten spielen insbesondere in Vorarlberg eine große Rolle. Seit 2013 übernehmen führende Arbeitgeber aktiv Verantwortung und entwickeln gemeinsam Lösungen für umweltfreundliche (Pendler-)Mobilität im „Netzwerk Wirtschaft MOBIL“. Und das Netzwerk wächst: 2022 kommen drei weitere Unternehmen dazu.

Im Schnitt werden in Vorarlberg 48 Prozent aller Wege mit dem Auto durchgeführt. Betrachtet man nur die Wege, die vom Wohnort zum Arbeitsort zurückgelegt werden, so liegt dieser Wert mit 56 Prozent noch deutlich höher. Arbeitswege werden also überdurchschnittlich oft mit dem eigenen Pkw zurückgelegt.

Dabei ist das Auto nicht nur für die Pendlerinnen und Pendler ein relativ teures Verkehrsmittel. Auch die Unternehmen müssen tief in die Tasche greifen. Bis zu 10.000 Euro kostet ein oberirdischer Parkplatz im Ballungsgebiet Rheintal, 30.000 Euro und mehr der Parkplatz in einer Tiefgarage. Eine Verlagerung des Pendler*innenverkehrs hilft damit nicht nur der Umwelt.

Führende Vorarlberger Arbeitgeber haben sich bereits 2013 im „Netzwerk Wirtschaft MOBIL“ zusammengeschlossen, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Umstieg auf Fahrrad, Bus, Bahn, zu Fuß Gehen oder Fahrgemeinschaften zu bewegen.

Bis 2025 soll eine deutliche Mehrheit der Mitarbeitenden zum Umstieg auf gesunde und umweltfreundliche Verkehrsmittel motiviert werden. Derzeit pendeln im Schnitt 53 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Netzwerkbetrieben mit dem Auto zur Arbeit. Ziel ist eine weitere Reduzierung auf 48 Prozent. Damit könnten pro Tag 1.936 Autofahrten eingespart werden.

Neben dem Weg zum Arbeitsplatz werden im Netzwerk aber auch Themen wie Verbesserungen bei dienstlichen Wegen und Reisen sowie die Umstellung des Fuhrparks auf klimaneutrale Fahrzeuge behandelt.
 

Politik begrüßt die Initiative

Der Klimaschutz, aber auch das wachsende Verkehrsaufkommen in der Region verlangen nach zukunftsfähigen Lösungen – darin sind sich alle einig. „47% der Vorarlberger CO2-Emission werden vom Mobilitätssektor verursacht. Initiativen wie jene des Netzwerks Wirtschaft MOBIL tragen dazu bei, den Pendler*innenverkehr auf klimafreundlichere Mobilitätsformen zu verlagern und sind somit ein wichtiges Puzzlestück in der gemeinsamen Anstrengung der Klimakrise entgegenzuwirken,“ betont Umwelt- und Mobilitätslandesrat Rauch „Wichtig ist hierfür auch der Ausbau des Angebots: So bedient die neue Linie 14 des Landbusses Unteres Rheintal die Betriebsgebiete Dornbirn Wallenmahd, Wolfurt Hohe Brücke und Industriegebiet Lauterach.“

„Es ist erfreulich, dass Vorarlberger Arbeitgeber eine Vorreiterrolle einnehmen und mit gutem Beispiel vorangehen, wenn es um die Verringerung des Verkehrsaufkommens auf Vorarlbergs Straßen und damit des CO2 Ausstoßes geht“, unterstreicht Wirtschaftslandesrat Marco Tittler die Rolle des Netzwerks. Beide begrüßen die Initiative der 14 engagierten Partner.
  

Drei Neueinsteiger - i+R Gruppe, BayWa Vorarlberg und Raiffeisen Landesbank Vorarlberg

Das Netzwerk Wirtschaft MOBIL besteht aus führenden Arbeitgebern in Vorarlberg und Liechtenstein. 19.358 Mitarbeiter*innen pendeln täglich zu ihrem Arbeitsplatz in die Wirtschaft MOBIL Betriebe. Weltweit beschäftigen die 14 Netzwerkpartner fast 103.000 Arbeitnehmer*innen – ein enormes Potential, um klimaschonende Pendlermobilität zu fördern!

„Unternehmen, die es gewohnt sind, im Wettbewerb zu stehen, finden sich im Netzwerk Wirtschaft MOBIL zusammen, um durch Kooperation im Mobilitätsmanagement mehr für den Klimaschutz und schlussendlich die Lebensqualität in Vorarlberg zu erreichen,“ erklärt Martin Reis vom Energieinstitut Vorarlberg. Das Energieinstitut hat das Netzwerk ins Leben gerufen und zusammen mit Fritz Führungskreise seit Beginn begleitet. „Es freut mich daher sehr, dass wir mit Februar 2022 mit der i+R Gruppe, der BayWa Vorarlberg und der Raiffeisen Landesbank Vorarlberg drei Neueinsteiger im Netzwerk begrüßen können“, betont Martin Reis.
 

Ideenschmiede für aktive und umweltfreundliche Pendlermobilität

Das Netzwerk Wirtschaft MOBIL versteht sich als Ideenschmiede. Die Netzwerkpartner entwickeln gemeinsam konkrete Maßnahmen und setzen diese in die Praxis um. Ergebnis der Arbeit in den vergangenen Jahren ist ein „Werkzeugkoffer“ mit praxiserprobten Maßnahmen für aktive und umweltfreundliche Pendlermobilität.

„Der Werkzeugkoffer steht allen Interessierten zur Verfügung“, erklärt Martin Reis. Dass auch andere Betriebe von den Ideen und der Praxiserfahrung der Netzwerkpartner profitieren sollen, ist Grundkonsens der Mitglieder, die selbst Vorreiterfunktion einnehmen.

Außerdem haben die Netzwerkbetriebe mit unterschiedlichen Mobilitätspartnern wie dem Verkehrsverbund, der Radverkehrskoordination des Landes, dem Landbus Unterland oder Caruso maßgeblich dazu beigetragen, konkrete Verbesserungen beim Angebot im öffentlichen Verkehr oder der Radinfrastruktur anzustoßen. So konnte zum Beispiel die Einführung einer neuen Landbus-Schnellverbindung (Linie 14) unterstützt werden, die im Herbst 2021 eingeführt wurde und seitdem Betriebsstandorte in Bregenz, Wolfurt/Lauterach und Dornbirn anbindet.
  

Mobilitätsmanagement und Gesundheitsförderung verbinden

Komplexe Herausforderungen wie der Klimawandel brauchen neue gemeinsame Herangehensweisen. Grenzüberschreitende Lösungen sind für die Region wichtiger denn je. Nicht zuletzt sind es fachübergreifende Ansätze, die nachhaltige Lösungen bringen. Zum Beispiel die bewusste Verknüpfung von Betrieblicher Gesundheitsförderung und Betrieblichem Mobilitätsmanagement. Mitglieder des Netzwerks Wirtschaft MOBIL engagieren sich daher aktuell im AHB Interreg Projekt AMIGO und erweitern damit ihren breiten Erfahrungsschatz um neue Aspekte.

 

Factbox Netzwerk Wirtschaft Mobil

  • Gründung 2013
  • Ziel: Bis 2025 eine deutliche Mehrheit der Mitarbeiter*innen zum Umstieg auf gesunde und umweltfreundlichen Verkehrsmitteln motivieren. Derzeit pendeln im Schnitt 53 Prozent der Mitarbeiter*innen der Wirtschaft MOBIL Betriebe mit dem Auto zur Arbeit. Ziel ist eine Reduzierung des Anteils um weitere 5 Prozent auf 48 Prozent.
  • Netzwerkmitglieder: Haberkorn GmbH, OMICRON electronics GmbH, Hilti AG, illwerke vkw AG, Collini GmbH, Julius Blum GmbH, Zumtobel Group, LKH Hohenems, LKH Feldkirch, Rudolf Ölz Meisterbäcker GmbH & Co KG, Alpla GmbH & Co KG,
  • Neueinsteiger 2022: Raiffeisen Landesbank Vorarlberg, i+R Gruppe GmbH, BayWa Vorarlberg
  • Gesamtzahl der Mitarbeiter*innen (Stand Februar 2022)
  •  in der Region: 19.358
  •  weltweit: 102.978

Weitere Entwicklungen aus dem Netzwerk Mobil

  • Analyse-Tool „Mobil-Check“ -  gibt Aufschluss darüber, welche Verlagerungspotentiale in der Mitarbeitermobilität möglich sind.
  • Anreizsystem Ecopoints - wurde mit den Erfahrungen der Netzwerkpartner entscheidend weiterentwickelt und von zahlreichen Betrieben in die Anwendung gebracht.
  • Konzeption eines Mobilitäts-Startpakets für neue Mitarbeitende

Statements drei neuer Partner im Netzwerk Wirtschaft MOBIL

Mit Februar 2022 treten die i+R Gruppe, die BayWa Vorarlberg und die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg dem Netzwerk Wirtschaft MOBIL bei:

 

Martin König, Geschäftsführer BayWa Vorarlberg

„Wir setzen uns schon seit geraumer Zeit mit dem Thema nachhaltiger Mobilität auseinander. Nach dem Umsetzen einzelner Projekte – auch in Zusammenarbeit mit dem Energieinstitut Vorarlberg -  sind wir auf das Netzwerk Wirtschaft MOBIL gestoßen. Das Netzwerk sehen wir als idealen Partner um uns noch stärker zu vernetzen, Ideen auszutauschen und Knowhow zu teilen. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam im Netzwerk Wirtschaft MOBIL mehr erreichen können. Als regional verankertes Unternehmen möchten wir unseren Beitrag für eine umweltschonende Mobilität nachhaltig erhöhen.“

MANFRED MIGLAR, VORSTANDSVORSITZENDER STV DER RAIFFEISEN LANDESBANK VORARLBERG

„Nachhaltige Mobilität und gesunde Mitarbeitende sind für uns von großer Bedeutung. Unser Ziel ist es, für unsere Mitarbeitenden nachhaltige und sichere Mobilitätslösungen zu finden und dabei gleichzeitig auch Akzente für den gesamten Lebens- und Wirtschaftsraum Vorarlberg zu setzen.

Eine große Herausforderung ist die Reduktion unseres CO2-Fußabdrucks. Denn rund die Hälfte unserer Treibhausgasemissionen ist auf unser Mobilitätsverhalten zurückzuführen. Verantwortung zu übernehmen bedeutet für uns, noch mehr alternative Lösungen für die Anreise, für Dienstreisen und die generelle Mobilität unserer Mitarbeitenden zu entwickeln. Da wir davon überzeugt sind, gemeinsam mehr erreichen zu können, ist für uns der Beitritt in das Netzwerk Wirtschaft MOBIL besonders wichtig.“

Manfred Miglar
© Frederick Sams / sams-foto.com
Manfred Miglar

JOHANNES TRAXLER, ÖKOLOGISIERUNG/ESG-MANAGEMENT, I+R GRUPPE

„Wir setzen bereits seit Jahren Aktivitäten im Mobilitätsbereich. So haben wir z.B. an vielen Standorten E-Sharing-Räder für Mitarbeitende. Wir wollen die kollektive Intelligenz des Netzwerks Wirtschaft MOBIL nutzen und unsere eigenen Erfahrungen einbringen. Die umweltfreundliche Mobilität für die Mitarbeitenden und im betrieblichen Alltag ist jedenfalls das Ziel, das wir gemeinsam verfolgen.“

 

JOACHIM ALGE UND REINHARD SCHERTLER, EIGENTÜMER DER I+R GRUPPE

„Einerseits stehen wir vor der Herausforderung, dass viele Mitarbeitende für den beruflichen Alltag auf ein Dienstfahrzeug angewiesen sind, da die Baustellen anderweitig kaum erreichbar sind. Andererseits gibt es für die Baustellenfahrzeuge noch kaum elektrische Alternativen, die einem Praxistest standhalten. Elektrifizierung und ergänzende Angebote für Mitarbeitende werden jedenfalls unser Handeln in den nächsten Jahren begleiten.“

Diese Pressemeldung veröffentlichte das Energieinstitut Vorarlberg.

 

Kontakt für Rückfragen                                        

Wolfgang Seidel (Leiter Kommunikation), wolfgang.seidel@energieinstitut.at bzw. 0699 131 202 72

Martin Reis (Bereichsleitung Mobilität), martin.reis@energieinstitut.at bzw. 0699 131 202 79

 

BU: Die Neueinsteiger 2022 beim Netzwerk Wirtschaft Mobil: v.l.: Johannes Traxler (i+R), Joachim Alge (i+R Geschäftsführer), LR Johannes Rauch, Lara Bodlak (Raiffeisen Landesbank), Reinhard Schertler (i+R Geschäftsführer), Manferd Miglar (Vorstandsvorsitzender Stellvertreter Raiffeisen Landesbank), Martin König (BayWa Vorarlberg Geschäftsführer), Martin Reis (Energieinstitut).
Foto: Land Vorarlberg, F. Sams

 

Das Energieinstitut Vorarlberg

bildet, berät und forscht seit 1985 für sinnvollen Energieeinsatz und erneuerbare Energieträger. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen sich am Standort Dornbirn in einem breiten Themenspektrum mit Lösungen für Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft, Profis aus Planung und Handwerk sowie für engagierte Bürgerinnen und Bürger.