Wie ein Salzburger Startup mit Baumrinde die Verpackungsbranche revolutionieren will
Styropor und Plastik den Kampf ansagen
Bernhard Lienbacher und Marco Morandini haben mit ihrem Startup „Barkinsulation“ den Puls der Zeit getroffen. Sie setzten in ihrem Betrieb auf den natürlichen, regional verfügbaren Rohstoff Baumrinde und entwickeln nachhaltige Alternativen zu Kunststoffen wie Plastik und Styropor. Entdecken Sie eine Geschichte über Mut, Tatendrang und Ideenreichtum.
Der Weg zu einem zukunftsfähigen Betrieb
Holz ist seit jeher Bernhards Leidenschaft: „Für mich war immer klar, dass ich Tischler werden will“. Diesen Beruf hat der Holzliebhaber auch 12 Jahre lang mit Begeisterung ausgeübt. Doch irgendwann wollte er mehr über den Rohstoff Holz erfahren und tiefer in die Materie eintauchen. Deshalb schlug Bernhard einen zweiten Bildungsweg ein und begann das Studium „Holztechnologie und Holzwirtschaft“ am Campus Kuchl der FH Salzburg. Während des Studiums kam ihm die bahnbrechende Idee, die zahlreichen Eigenschaften von Baumrinde aktiv zu nutzen. Dann ging alles Schlag auf Schlag: Gemeinsam mit seinem damaligen Studienkollegen Marco gründete er das Startup Barkinsulation.
„Zu Beginn der Startup Gründung war ich von allen Seiten überfordert. Ich wusste nicht, was es heißt, ein Unternehmen zu gründen. Aber ich würde alles genauso wieder machen“, schwärmt Bernhard. Alle Mühen haben sich gelohnt. Was in Bernhards Fahrradkeller als 2-Mann-Startup begonnen hat, ist heute ein erfolgreiches Unternehmen mit acht Mitarbeitern.
Baumrinde: Ein unterschätzter Werkstoff
Baumrinde ist eigentlich ein Abfallprodukt der Sägeindustrie – sie wird üblicherweise nur zu Rindenmulch weiterverarbeitet oder in Form von Hackschnitzeln thermisch verwertet. Dabei kann Baumrinde so viel mehr: Sie ist ein High-Tech Material, ein echter Alleskönner. Ein natürlicher Rohstoff, der noch dazu direkt vor unsere Haustüre wächst. Baumrinde kann sogar als Alternative für erdölbasierende Materialien wie Styropor oder Plastik eingesetzt werden. Warum? Sie hat ideale Isolationseigenschaften, ist biologisch abbaubar und wirkt brandhemmend. Genau deshalb setzten Bernhard und Marco auf den unterschätzten Rohstoff aus unserer Region und leistet einen wertvollen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft.
Ihr erstes Produkt, das derzeitige Vorzeigeprodukt, ist der Patronus Getränkekühler für Bier und Wein. „Das besondere an Rinde ist das physikalische Prinzip, die den Baum vor zu viel Hitze und Kälte schützt und die Temperatur konstant hält“, erklärt Bernhard. Patronus besteht aus 98 Prozent unbehandelter Rinde und 2 Prozent Bienenwachs – somit ist er zu 100 Prozent kompostierbar. Die Ideenschmiede ist bei Bernhard und Marco ständig im Gange: Derzeit arbeiten die Pioniere an den „Bark Packs“, einer Verpackung aus dem Naturprodukt Baumrinde, die Styropor oder Luftpolsterfolie ersetzen kann.
Für eine lebenswertere Zukunft
„Das positive Feedback von allen Seiten gibt uns jeden Tag Kraft. Genau deshalb gehen wir diesen Weg und wissen, dass es für uns der richtige ist.“ Bernhard und sein Partner stecken all ihre Energie in ihre Tätigkeit, weil sie mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag leisten und in das Thema Nachhaltigkeit investieren. Etwas getan und geschaffen zu haben, das er verantworten kann, ist für Bernhard die schönste Belohnung, wenn er nach einem langen Arbeitstag nach Hause kommt.
Sein höchstes Ziel ist es, eine lebenswerte Zukunft für seine beiden Töchter sicherzustellen.
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