Vorarlbergs Wirtschaft: leichter Rückgang auf hohem Niveau

36,30 statt 39,50 – der Geschäftsklimaindex für Vorarlberg zeigt leicht nach unten. Doch nach wie vor ist der Wert auf hohem Niveau und unterstreicht damit die Stärke der heimischen WirtschaftWichtig für die Zukunft wird die Reformbereitschaft der neuen Bundesregierung sein.

41 Vorarlberger Unternehmen mit 22.700 Beschäftigten haben sich an der aktuellen Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung Vorarlberg und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Vorarlberg im dritten Quartal 2017 beteiligt. Die Geschäftslage wird im Ländle, wie der Geschäftsklimaindex zeigt, durchwegs positiv eingeschätzt.

 

Positive Daten aus der Wirtschaft

Der aktuelle Auftragsbestand und die aktuellen Auslandsaufträge werden in den Industriebetrieben im dritten Quartal 2017 geringfügig schlechter als noch im zweiten Quartal beurteilt: 8 Prozent sehen eine aktuell schlechte Entwicklung, die anderen Betriebe sprechen von einer durchschnittlichen oder guten Entwicklung. Die derzeitige Ertragssituation wird von 49 Prozent der Unternehmen als „gut“, von 41 Prozent als „durchschnittlich“ und von 10 Prozent als „schlecht“ gesehen. Der Ausblick der Betriebe zu ihrem Beschäftigtenstand in drei Monaten verdeutlicht den anhaltenden Fachkräftemangel: Über ein Drittel der Unternehmen plant, in den nächsten drei Monaten mehr Mitarbeiter einzustellen, nur 3 Prozent erwarten eine Abnahme. Insgesamt wird die Geschäftslage in 6 Monaten von 93 Prozent der Unternehmen gleichbleibend beurteilt, 7 Prozent rechnen mit einer günstigeren Entwicklung.

Die realen Daten aus der Wirtschaft bestätigen die Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung: Die österreichische Wirtschaft wuchs im 2. Quartal 2017 um real 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Mit diesem Wert positioniert sich Österreich auf Rang 10 und damit im Mittelfeld der Europäischen Union.

 

Reformauftrag für neue Regierung

„Die Industrie bleibt der Garant für eine positive wirtschaftliche Entwicklung in Vorarlberg. Die Unsicherheiten auf einzelnen internationalen Märkten werden nach wie vor hervorragend ausgeglichen. Hinzu kommt die große Hoffnung, dass eine neue Bundesregierung endlich den Stillstand bei sozial- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen überwindet und überfällige Reformen für die Zukunft angeht“, so Mathias Burtscher, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Vorarlberg. Ins gleiche Horn schlägt auch Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung Österreich: „Als kleine offene Volkswirtschaft kann Österreich derzeit massiv von der positiven europäischen und internationalen Konjunkturentwicklung profitieren. Andere Länder wie Tschechien, Schweden oder die Niederlande überholen uns aber. Auch wir könnten stärker sein, wenn wir uns strukturell besser aufstellen würden. Umso mehr kommt es nun darauf an, die hinter uns liegende Nationalratswahl als echte Chance für Veränderung wahrzunehmen und zu nutzen.“