Green Finance Alliance

Raiffeisen Landesbank Vorarlberg steigt ein – für mehr Investitionen in klimafreundliche Aktivitäten im westlichsten Bundesland.

Die Green Finance Alliance bekommt mit Mai 2023 ein neues renommiertes Mitglied: Die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg schließt sich der Initiative des Klimaschutzministeriums an. Damit verpflichtet sie sich freiwillig, ihr Kerngeschäft schrittweise an den Pariser Klimazielen auszurichten und grüne Finanzprodukte und Aktivitäten auszuweiten. Die Green Finance Alliance nimmt weltweit eine Vorreiterrolle ein. Ihre Eckpfeiler sind ein umfangreicher, wissenschaftsbasierter Kriterienkatalog, die Begleitung und das Monitoring durch Expert:innen und vor allem die Unabhängigkeit der Entscheidungsfindung – die Mitglieder definieren  Kriterien und Monitoring nicht selbst. Mit der neuen Bank umfasst die Green Finance Alliance nun zehn Finanzunternehmen, die gemeinsam eine Bilanzsumme von mehr als 200 Milliarden Euro aufweisen und rund 25.000 Mitarbeiter:innen beschäftigen, die als Botschafter:innen für mehr Klimaschutz im Finanzsektor stehen.

„Uns hat die große Ambition und das durchdachte, von Expert:innen entwickelte Konzept der Green Finance Alliance davon überzeugt, Mitglied zu werden. Der Kriterienkatalog und die kompetente Begleitung unterstützen uns bei der Entwicklung und Umsetzung unserer Klimastrategie. Gleichzeitig bleibt genügend Flexibilität für eigene Schwerpunkte, die wir als Bundesländerbank für sehr wichtig halten. Wir sind stolz, Teil dieser international viel beachteten Initiative zu sein, die nun auch nach Vorarlberg hineinwirken wird. Denn herausfordernde Zeiten verlangen nach nachhaltigen Lösungen und auch hier gilt: Das Wir ist stärker als das Ich“, Michael Alge, Vorstandsvorsitzender Raiffeisen Landesbank Vorarlberg.
 

Ausstieg aus Kohle, Erdöl, Erdgas

Mit der Green Finance Alliance gelingt ein tragfähiger Schulterschluss zwischen dem Staat und dem Finanzsektor. Die Mitgliedschaft in der Green Finance Alliance bedeutet, anhand des Kriterienkatalogs Schritt für Schritt aus klimaschädlichen Aktivitäten auszusteigen und Kapitalströme in eine zukunftsfähige Richtung zu lenken. Bis 2030 erfolgt der Ausstieg aus Kohle und Erdöl, bis 2035 der Ausstieg aus Erdgas und Nuklearenergie. Bis spätestens 2040 ist das Kerngeschäft am 1,5 °C-Ziel auszurichten, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Auf dem Weg dorthin begleiten Finanzunternehmen ihre Kund:innen beim nachhaltigen Umbau ihrer Geschäftstätigkeiten.

Am Beispiel Kohle: Bereits bestehende Green Finance Alliance Mitglieder tätigen seit Ende 2022 – das neue Mitglied ab Ende 2023 – keine neuen Geschäftsaktivitäten mit Kohleunternehmen, die ihr Kohlegeschäft ausbauen. Ist das Unternehmen bereit, den Ausbau zu stoppen oder sein Geschäft zu dekarbonisieren, darf das Green Finance Alliance Mitglied dieses Unternehmen weiterhin begleiten und bei der Transformation unterstützen.

„Für das Klima und damit für uns alle geht es mittlerweile um das sprichwörtliche ‚Eingemachte‘ – die Aufgaben, die wir alle in den nächsten Jahren zu bewältigen haben, sind groß. Gemeinsam sind sie besser zu bewältigen, davon sind wir bei der Raiffeisen Landesbank seit jeher überzeugt. Wir starten unsere Mitgliedschaft in der Green Finance Alliance mit Engagement und Elan. Dabei können wir auf bestehende Erfahrung mit nachhaltigen Finanzen zurückgreifen. Gerade in Vorarlberg will man im Klimaschutz viel erreichen, wir stehen hier fest an der Seite unserer Kund:innen und wollen sie bestmöglich begleiten. Von der Green Finance Alliance erwarten wir uns wertvolle Orientierung sowie fachliche Unterstützung um gemeinsam diesen Klimapfad zielstrebig und zügig zu beschreiten“, so Michael Alge.
 

Erste wichtige Schritte sind gesetzt

Die ersten neun Mitglieder befinden sich bereits in der Umsetzung der geforderten Schritte: So mussten bereits per Ende 2022 eine umfangreiche Klimastrategie sowie Engagement-Strategie von den Mitgliedern erarbeitet und veröffentlicht werden. Auch zahlreiche Elemente des Kohleausstiegs sowie des Erdöl-Ausstiegs mussten mit letztem Jahresende erfolgreich umgesetzt werden. Dabei erzielen sie bereits gute Fortschritte. Die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg zieht nach und macht sich ab sofort an die Realisierung ihrer ersten Aufgaben.
 

Viel internationale Resonanz für Green Finance Alliance

Auch international findet die Green Finance Alliance viel Beachtung – sie wird zunehmend als Musterbeispiel für eine zielgerichtete Zusammenarbeit von Staat und Finanzsektor zur Erreichung der Klimaziele angesehen. Anfang März 2023 sorgte die Green Finance Alliance auf der Sustainable Finance Konferenz des deutschen Umweltbundesamtes in München für Aufmerksamkeit, am 9. Mai wird sie beim Sustainable Investment Forum Europe 2023 in Paris, organisiert von Climate Action in Partnerschaft mit UNEP FI (United Nations Environment Programme Finance Initiative) vorgestellt. Die internationale Präsenz der österreichischen Initiative bringt vor allem auch weiteren Austausch und Rückmeldungen, die der konkreten Arbeit der Green Finance Alliance zugutekommen.
 

Weitere Finanzunternehmen auf dem Sprung zur Mitgliedschaft

Für die nächste Möglichkeit, der Green Finance Alliance beizutreten, stehen bereits weitere Finanzunternehmen in Österreich in den Startlöchern. Der Beitritt ist mit ambitionierten Zielsetzungen verbunden, denn die Erfüllung der Kriterien verlangt den Unternehmen ernsthafte Maßnahmen im Kerngeschäft ab.
 

Über die Green Finance Alliance

Die Green Finance Alliance ist weltweit die erste staatliche Initiative, die eine freiwillige Selbstverpflichtung von Finanzunternehmen zu den Pariser Klimazielen mit der verpflichtenden Erfüllung konkreter Kriterien für deren Kerngeschäft vorsieht, deren Erfüllung jährlich evaluiert wird. Expert:innen begleiten die Finanzunternehmen Schritt für Schritt auf ihrem Zielpfad.

Die ersten neun Mitglieder wurden im Mai 2022 aufgenommen: Allianz Elementar Versicherungs-AG, BKS Bank AG, fair-finance Vorsorgekasse AG, HYPO Oberösterreich, Raiffeisenbank Gunskirchen eGen, UniCredit Bank Austria AG, UNIQA Insurance Group AG, VBV Pensionskasse AG und VBV Vorsorgekasse AG. Im Mai 2023 wird die Green Finance Alliance um die Raiffeisen Landesbank Vorarlberg erweitert. Alle Mitglieder nehmen eine Vorreiterrolle ein und zeigen die Vereinbarkeit von Klimaschutz und erfolgreichem nachhaltigem Wirtschaften.
 

Service: bmk.gv.at/green-finance-alliance

Text: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie