Bankomat-Zahlung & Gulasch to go

Andreas Macher ist eine starke Stimme der Gastronomie in der Wirtschaftskammer NÖ und führt die „Schwarze Kuchl“ in Krems. Ein Gespräch darüber, was Wirte brauchen, wie wichtig eine gute Hausbank ist und warum er nun doch auf bargeldloses Bezahlen setzt.

Auch die Schwarze Kuchl war geschlossen. Wie haben Sie den Lockdown verbracht?

Wir haben das Lokal neu gestaltet, das war schon länger geplant. Gleichzeitig war ich unterwegs als Bezirksvertrauensmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer NÖ. Gerade jetzt ist ein starkes Sprachrohr wichtig – damit Wirte, Wirtinnen und Hoteliers die passende Unterstützung bekommen. Meine Aufgabe ist, die Probleme „einzusammeln“ und rasch weiterzugeben. Rund um die Maskenpflicht gab es sehr viele Fragen …

 

Liquidität ist eines der großen Stichworte. Was wünscht sich die Gastronomie von den Banken?

Schnelligkeit! Die ist der springende Punkt. Viele würden eher wieder aufsperren, wenn sie schneller wüssten, ob sie einen Kredit bekommen. Auch die persönliche Ebene ist sehr wichtig. Sehen Sie, ich bin seit der Betriebsgründung vor 25 Jahren bei meiner Hausbank – der Raiffeisenbank Krems. Ich habe nie überlegt zu wechseln. Wenn das Persönliche stimmt, dann bleibt man. An dieser Stelle möchte ich meinem Bankberater ein riesiges Lob aussprechen.

 

Hat er Sie auf die Idee gebracht, die Bankomat-Zahlung einzuführen?
Ohne Bankomat-Zahlung kommt man in dieser Situation einfach nicht mehr aus. Deshalb habe ich jetzt auch ein Gerät – nach 24 Jahren! Viele meiner Gäste wollen Corona-bedingt öfter bargeldlos zahlen, weil sie sich damit sicherer fühlen. Darauf habe ich reagiert.

 

Stichwort Corona – wie reagiert die Gastro-Institution „Schwarzen Kuchl“?

Wir setzen jetzt auch auf Gerichte zum Mitnehmen. Hier habe ich einen ganzen Kühlschrank voller Gläser. Beuschel, Suppentopf und natürlich unsere Gulasch-Klassiker können sich unsere Gäste portionsweise mitnehmen. Das kommt gut an. Vor allem bei jenen Gästen, die sich noch nicht wohlfühlen beim Essen-Gehen. Die gibt es nach wie vor.

 

Was können Sie Ihren Branchenkollegen noch empfehlen?

Ich kümmere mich noch mehr um meine Stammgäste. Die Bindung ist das allerwichtigste. Denn internationale Gäste werden viele ausbleiben – deshalb der volle Fokus auf die einheimischen. Was auch wichtig ist, ist Kommunikation. Ich nütze Social Media, schreibe Newsletter. Letztens ist ein Gast ins Lokal gekommen und hat gesagt: „Wenn Sie schon so viel Werbung für Ihre Gerichte im Glas machen, dann komme ich auch.“ Also das wirkt.

Danke fürs Gespräch, viel Erfolg!