Stadtbank vergibt Sicherheitsverdienstpreise 2021 für Wiener Polizei

Stadtbank vergibt Sicherheitsverdienstpreise 2021 für Wiener Polizei
© Roland Rudolph

Nach zweijähriger COVID-19-Pause wurden heuer zum 43. Mal im Raiffeisenhaus Wien besondere Leistungen von Polizistinnen und Polizisten gewürdigt.

„Raiffeisen Wien. Meine Stadtbank“ möchte in der Bundeshauptstadt den Unterschied machen – und das weit über das Bankgeschäft hinaus. So übernimmt man unter anderem mit dem Sicherheitsverdienstpreis gesellschaftliche Verantwortung. „Die Wiener Exekutive leistet einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität in dieser wunderschönen Stadt“, betont Michael Rab, Vorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien: „Was uns als Bank mit der Polizei verbindet, ist das Streben nach größtmöglicher Sicherheit. Dementsprechend liegt uns diese Veranstaltung besonders am Herzen.“

Nachdem der Sicherheitsverdienstpreis 2020 ausfiel, konnte die 43. Auflage nun mit etwas coronabedingter Verspätung stattfinden: Insgesamt erhielten 316 Beamte für ihr beherztes Handeln in den letzten beiden Jahren die traditionsreiche Auszeichnung. Zudem wurde jener Polizist mit der Josef-Holaubek-Medaille geehrt, der sich beim Terroranschlag in Wien dem Attentäter in den Weg stellte und dabei angeschossen wurde. Der Sonderpreis geht an Beamte, die in ihrem Einsatz Verletzungen erlitten. 

„Mein Dank gilt allen Polizistinnen und Polizisten die tagtäglich hervorragende Arbeit leisten. Der Sicherheitsverdienstpreis bietet die Gelegenheit, diese zu würdigen. Nach zweijähriger Pause freue ich mich, dass heuer wieder Teamleistungen ausgezeichnet werden konnten. Diese Auszeichnung zeigt auch die erfolgreiche Sicherheitspartnerschaft mit der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien“, sagt der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl.

Hier sind die Fälle und Preisträger 2021 im Überblick:

Festnahmen nach Ausschreitungen in der Silvesternacht

Am 1. Jänner 2021 versammelten sich kurz nach Mitternacht 30 bis 40 Jugendliche in Wien Favoriten beim Reumannplatz und zündeten nicht handelsübliche Feuerwerkskörper. Mit den teilweise explodierenden Gegenständen bewarfen sie Mistkübel, Schaufenster, Streifenwagen und sogar anwesende Polizisten. Obwohl diese in Deckung gehen mussten, gelang es, zwei Randalierer vor Ort festzunehmen. Durch die umfangreichen Ermittlungen, Vernehmungen und Auswertungen wurden letztlich 30 bekannte sowie zwölf unbekannte Täter ausgeforscht. Die Schadenssumme beträgt beinahe 44.000 Euro.

Preisträger: Beamte des Landeskriminalamtes Außenstelle Süd in Zusammenarbeit mit dem Stadtpolizeikommando Favoriten, Josefstadt, Simmering, Margareten, Donaustadt, Fünfhaus, der Abteilung Sondereinheiten, sprengstoffsachkundige Organe (SKO) sowie der Bereitschaftseinheit

Errichtung der Teststraße Scheydgasse

Innerhalb von vier Wochen wurde in der Scheydgasse im Bezirk Floridsdorf eine Teststraße errichtet. Die rasche Eröffnung war einzig durch den Einsatz aller Beteiligten möglich, die sich außerhalb ihrer hauptamtlichen Tätigkeit eingebracht haben. Damit wurde ein erheblicher Beitrag zur Gesundheit und Sicherheit innerhalb der Landespolizeidirektion Wien geleistet – insgesamt gab es von 20. November 2020 bis 30. Mai 2021 rund 13.300 Tests. 

Preisträger: Büro Organisation, Strategie und Dienstvollzug mit Logistikabteilung, Polizeiärztlichen Dienstes, Landeskriminalamt, Landesleitzentrale, Landesverkehrsabteilung, Bereitschaftseinheit, den Stadtpolizeikommanden Innere Stadt, Margareten, Josefstadt, Favoriten, Simmering, Meidling, Fünfhaus, Ottakring, Brigittenau, Donaustadt und des Bundesministeriums für Inneres

Massen-Randale unter Quarantäne stehender Bewohner

Auf der Quarantäne-Station des Krankenhauses Hietzing kam es im Mai 2020 zu einem tumultartigen Aufstand von rund 140 COVID-19-Patienten. Weil sie mit der Essens- und Medikamentenversorgung unzufrieden waren, warfen sie mit Möbelstücken, zerbrachen Scheiben und bewaffneten sich mit Messern und Scheren. Trotz des Einsatzes der Beamten beruhigte sich die Lage erst nach einigen Stunden. Neben dem Ansteckungsrisiko waren die Polizisten zusätzlich einer großen psychischen Belastung und physischen Anstrengung wegen der Schutzausrüstung ausgesetzt.

Preisträger: Beamte der Bereitschaftseinheit

Sittenwächter und 100 Anhänger ausgeforscht

Über soziale Medien überwachte eine Personengruppe das Verhalten ihrer Landsleute in Wien. Wurden ihres Erachtens nach Sittenverstöße begangen, kam es zur Selbstjustiz: Wenn etwa Frauen wiederholt westliche Kleidung trugen oder Freizeitaktivitäten ausübten, wurde ihnen und ihren Familien mit Gewalt oder Vergewaltigung gedroht. Männer anderer Herkunft, die mit diesen Frauen in Kontakt standen, wurden von den Sittenwächtern verprügelt. Durch den Einsatz von verdeckten Ermittlungen in Gruppenchats und Messenger-Diensten gelang es, insgesamt 16 Haupttäter und mehr als ein Dutzend Opfer auszuforschen. Die kriminelle Organisation hatte über 100 Anhänger, die einer klaren Befehlskette folgten. 

Preisträger: Beamte des Landeskriminalamtes Ermittlungsdienst, des Landeskriminalamtes Assistenzdienst Linz, der Abteilung Sondereinheiten und des Einsatzkommandos Cobra

Kirchenraub aufgeklärt

Ein schwerer Raubüberfall ereignete sich in der katholischen De La Salle Schule im Bezirk Floridsdorf. Ein Mann fesselte und knebelte sechs Personen mittels Stricke, Kabelbinder und Klebeband und fügte ihnen teilweise schwere Verletzungen zu. Gestohlen wurden mitunter Bargeld, eine Pistole, Schlüssel, ein Tablet und eine Spiegelreflexkamera. Durch akribische Ermittlungstätigkeiten konnte der Täter im Mai 2021, rund zweieinhalb Jahren nach der Tat, festgenommen werden. Es wurde eine zwölfjährige Haftstrafe verhängt.

Preisträger: Beamte des Landeskriminalamtes, des Bundeskriminalamtes und ein Bediensteter der Staatsanwaltschaft Wien

Bekämpfung der RIP-Deal-Kriminalität

Im Mai 2020 wurde in der Außenstelle Zentrum/Ost des Landeskriminalamtes Wien eine neue Zentralstelle zur Bekämpfung der RIP-Deal-Kriminalität eingerichtet. Bei RIP-Deals handelt es sich um sogenannten Vorauszahlungsbetrug. Täter geben sich als vertrauenswürdige und reiche Geschäftsleute aus, um Geschäfte über vermeintliche Luxusgüter oder mit Falschgeld abzuschließen. Bisher wurden 78 Ermittlungsverfahren im Rahmen von Einzelverfahren oder Fallkomplexen gegen bekannte und unbekannte Personen geführt – bei sieben Fällen sind die Ermittlungen bereits abgeschlossen. Österreichweit entstand 2020/2021 durch RIP-Deals eine Gesamtschadenssumme von mehr als 1,5 Millionen Euro – es konnte Falschgeld im Wert von über 2 Millionen Euro sichergestellt werden.

Preisträger: Beamte des Landeskriminalamtes Außenstelle Zentrum/Ost und zwei Bedienstete der Staatsanwaltschaft Wien und Graz

Erfolgreiche Jahresbilanz 2019

Als eine der erfolgreichsten Polizeidienststellen Österreichs verzeichnete die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS-Wien) von 1. September 2019 bis 31. August 2020 eine aussichtsreiche Bilanz mit mehr als 1.000 Festnahmen. Dabei wurden im selben Zeitraum durch die EGS-Wien Bargeld in Höhe von über 600.000 Euro und rund 170.000 Gramm Suchtmittel sichergestellt. Die EGS leistet seit ihrer Gründung einen wichtigen Beitrag beim Kampf gegen die Straßen- und Drogenkriminalität in Wien. Im 20. Jahr ihres Bestehens verbuchte sie zudem die 25.000 Festnahme, wofür es von Landespolizeipräsident Pürstl eine zusätzliche Ehrung gab. 

Preisträger: Beamte des Landeskriminalamtes Assistenzdienst – Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität

 

Pressefotos zum Download:

Foto 1: Michael Rab, Vorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, gratuliert den Preisträgern (Credit: Roland Rudolph)

Foto 2: Vorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien Michael Rab und Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl mit den Preisträgern (Credit: Roland Rudolph)