Stadtbank vergibt Sicherheitsverdienstpreise 2023 für Wiener Polizei

Sechs Personen mit Preisen in den Händen lächeln für ein Foto
© Roland Rudolph / Raiffeisen NÖ-Wien

Delfin 500, Operation "Uhrentaxi", die Bekämpfung der Suchtgiftkriminalität sowie weitere Leistungen wurden vor den Vorhang geholt und Polizist:innen im Raiffeisenhaus Wien für ihre besonderen Leistungen gewürdigt.

"Als 'Raiffeisen Wien. Meine Stadtbank' sind wir ein verlässlicher Partner für unsere Kund:innen und übernehmen mit unseren Kooperationen auch weit über den Bankschalter hinaus gesellschaftliche Verantwortung", so Martin Hauer, Vorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Er betont: "Das Vertrauen, das uns in der täglichen Arbeit entgegengebracht wird, verbindet uns mit der Polizei. Diesen Rückhalt zu spüren und als sicherer Partner wahrgenommen zu werden, ist alles andere als selbstverständlich. Deshalb sind wir stolz darauf, die Sicherheitsverdienstpreise heuer bereits zum 45. Mal an Menschen vergeben zu dürfen, die sich für die Sicherheit in unserer Stadt besonders eingesetzt haben."

150 Preisträger:innen wurden von "Raiffeisen Wien. Meine Stadtbank" ausgezeichnet. Neben Beamt:innen diverser Stadtpolizeikommandos und Sondereinheiten wurden auch Mitarbeiter:innen des Landes- und Bundeskriminalamtes sowie der Staatsanwaltschaft Wien für ihr Engagement geehrt.

"Wien ist dank des täglichen Engagements jeder einzelnen Polizistin und jedes einzelnen Polizisten eine der sichersten und damit auch lebenswertesten Städte der Welt. Die Polizei genießt zu Recht ein großes Vertrauen in der Bevölkerung. Genau deshalb ist der Sicherheitsverdienstpreis für uns von besonderer Wichtigkeit, da wir an dieser Stelle, stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen, einige vor den Vorhang holen und für ihre herausragenden Leistungen ehren dürfen", so der Wiener Polizeipräsident Gerhard Pürstl.

 

Die Fälle und Preisträger:innen 2023 im Überblick:

Großer Sicherheits- und Ordnungsdienst (GSOD): Einsatzabteilung "Delfin 500"

Das Einsatzkontingent "Delfin 500" wurde im Zuge der Fußballeuropameisterschaft 2008 installiert. Hier werden – im Rahmen von großen Sicherheits- und Ordnungsdiensteinsätzen – Identitätsfeststellungen sowie strafrechtliche als auch verwaltungsrechtliche Festnahmen gewaltbereiter Fans bearbeitet.

Nach 2008 wurde das Festnahme- und Aufarbeitungskontingent zum festen Bestandteil bei sämtlichen GSOD-Anlässen, denn dadurch kann die Zeit der Festnahmebearbeitung von rund einer Stunde auf 15 Minuten reduziert werden. Mittlerweile hat sich das Aufgabenspektrum von "Delfin 500" maßgeblich erweitert und in GSOD-Einsätzen werden neben Festnahmen auch Sicherstellungen, Massen-Identitätsfeststellungen, Wegweisungen, Betretungsverbote und andere sensible Amtshandlungen übernommen und abgearbeitet.

Preisträger:innen: Einsatzabteilung in Zusammenarbeit mit Projektarbeitsplatz LPD Wien, Büro Organisation, Strategie und Dienstvollzug, Landesverkehrsabteilung, Abteilung Sondereinheiten, Abteilung Fremdenpolizei und Anhaltevollzug sowie Stadtpolizeikommanden Innere Stadt, Margareten, Josefstadt, Fünfhaus, Ottakring und Donaustadt

Tödliche Macheten-Attacke: Professionelle Tatortarbeit führte zur Klärung

In der Nähe der U-Bahn-Passage Jägerstraße wurde ein Mann von mehreren Personen mit einer Machete attackiert. Das schwer verletzte Opfer verstarb im Spital. Ein Verdächtiger, der bei seinem Fluchtversuch in den Donaukanal sprang, konnte im Zuge einer Sofortfahndung aus dem Wasser gerettet und festgenommen werden. Nachdem die Identitäten des Opfers und des Tatverdächtigen festgestellt waren, kam es zu Hausdurchsuchungen in zwei Wohnungen. Dank der professionellen Spurenauswertung und akribischen Tatortarbeit konnten insgesamt vier Täter eindeutig des Mordes überführt werden.

Preisträger:innen: Assistenzdienst des Landeskriminalamts

Operation "Uhrentaxi"

Nach einer Serie von 39 schweren gewerbsmäßigen Diebstählen von hochpreisigen Uhren konnte ein Taxilenker als Täter überführt werden. Der bisher ermittelte Gesamtschaden beläuft sich auf rund 600.000 Euro. Der Täter suchte sich gezielt seine Opfer in der Nähe von Szene-Lokalen in der Inneren Stadt aus und nutzte ihren hilflosen Zustand (Alkoholisierung und Schlaf im Taxi) schamlos aus.

Er fuhr seine Kund:innen mit geringer Geschwindigkeit durch Wien und manipulierte ihre Schlafposition durch die Autoklimaanlage, wodurch es ihm gelang, die Uhren vom Handgelenk zu ziehen. Die Festnahme erfolgte auf frischer Tat, bei der Hausdurchsuchung wurden sieben Uhren sichergestellt.

Preisträger:innen: Landeskriminalamt Außenstelle Zentrum Ost in Zusammenarbeit mit Bundesministerium für Inneres, Bundeskriminalamt, Stadtpolizeikommando Innere Stadt, Bezirkspolizeikommando Tulln, Landeskriminalamt NÖ, Staatsanwaltschaft Wien

Bekämpfung der Drogenkriminalität entlang der U6

Die Bekämpfung der Suchtgiftkriminalität entlang der Linie U6 verlangt seit Jahren eine erhöhte Einsatzbereitschaft der Polizei. Auch außerhalb der dienstlichen Zuständigkeit wurden daher laufend Sonder- und Schulungsstreifen absolviert, um mögliche Täter:innen besser identifizieren zu können. Die kontinuierliche Einsatzbereitschaft führte zu insgesamt 149 Anzeigen sowie 30 sichergestellten Anzeigen zu Begleitdelikten wie Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Übertretungen gemäß des Waffengesetzes. Der Straßenverkaufspreis des sichergestellten Suchtgifts beläuft sich auf rund 10.000 Euro.

Preisträger:innen: Stadtpolizeikommando Josefstadt

Erfolgreiches Pilotprojekt "Deradikalisierung & Kriminalprävention" in Asylquartier

Letztes Jahr wurde von der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen eine neue Asylunterkunft im 14. Wiener Gemeindebezirk errichtet. Das Asylquartier mit einer Kapazität für rund 300 Personen kämpfte rasch mit einer steigenden Kriminalitätsrate, die unter anderem auch steigende Beschwerden von Bürger:innen zur Folge hatte. Die Polizeiinspektion Albert-Schweitzer-Gasse wurde daher – gemeinsam mit dem örtlich zuständigen GESI-Sicherheitsbeauftragten –mit einer Evaluierung der Lage vor Ort beauftragt.

Diese war Ausgangspunkt für die Initiierung des Pilotprojekts "Deradikalisierung & Kriminalprävention". Das Projekt wurde gemeinsam – unter der Leitung des Stadtpolizeikommandanten – erfolgreich umgesetzt. So führte es u. a. zu einer Verringerung von Straftaten sowie einer Verhinderung möglicher Radikalisierungsprozesse, einem höheren Sicherheitsgefühl der Bevölkerung, einer optimierten Zusammenarbeit sämtlicher Stakeholder sowie zielführenden Integrationsmaßnahmen für die Unterkunftsnehmer:innen.

Preisträger:innen: Stadtpolizeikommando Fünfhaus

Teenie-Bande nach Serie von Sachbeschädigungen ausgeforscht

Eine Gruppe unmündig Minderjähriger beging monatelang strafbare Handlungen rund um den Liesinger Platz. Dabei handelte es sich vor allem um Sachbeschädigungen, deren Gesamtschadenssumme sich auf mehr als 85.000 Euro belief. Trotz der erfolgreichen Ausforschung der Täter bestand weiterhin eine polizeilich fordernde Lage: Die Zahl der Raubüberfälle, Körperverletzungen etc. nahm zu und das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung war stark beeinträchtigt. Als Konsequenz wurde die polizeiliche Fußstreifentätigkeit verstärkt, Schwerpunktaktionen wurden durchgeführt und das Stadtpolizeikommando Liesing für einen Monat personell aufgestockt. Zusätzlich involvierte man den Koordinierten Fremdenpolizeilichen Dienst (KFD) und die Einsatzgruppe der Polizei zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS Wien). Durch diese Maßnahmen, vor allem aber durch das koordinierte und engagierte Zusammenwirken sämtlicher beteiligter Bediensteter, konnte die Lage unter Kontrolle gebracht werden und die Zahl der einschlägigen Delikte ging deutlich zurück.

Preisträger:innen: Stadtpolizeikommando Liesing in Zusammenarbeit mit Landeskriminalamt Ermittlungsdienst, Landeskriminalamt Assistenzdienst, Landeskriminalamt Außenstelle Zentrum Ost, Bezirkspolizeikommando Baden und Mödling

 

Pressefoto 1 zum Download

Pressefoto 2 (große Gruppe) zum Download

Fotocredit: Roland Rudolph / Raiffeisen NÖ-Wien