ETF Sparen
ETF-Sparen ist besonders in der Niedrigzinsphase eine renditestarke Alternative. Es eignet sich zum langfristigen Vermögensaufbau, als Geldanlage oder bspw. zur Altersvorsorge. Regelmäßig investieren Sie mithilfe des ETF-Sparplans in den ETF und nehmen so an der Entwicklung des Börsenindex teil.
Was sind ETFs?
ETFs (Exchande Traded Funds) bilden einen Börsenindex ab – meist 1:1. Sie werden deshalb auch als Indexfonds bezeichnet. Die Zusammensetzung des Index, den der ETF abbildet, ist automatisch auch die Zusammensetzung des ETF. Dadurch investieren Sie gleichzeitig in viele verschiedene Aktien und streuen dadurch ihr Risiko.
Regelmäßig, meist monatlich, sparen Sie einen selbstgewählten Betrag in einem ETF an und bauen so langfristig ein Vermögen auf.
Wenn Sie Ihr Geld langfristig anlegen möchten und kurzfristig Kursverluste akzeptieren, ist ETF-Sparen die beste Wahl für Sie!
1. WAS IST EIN ETF?
- = Exchange Traded Fund, beziehungsweise börsengehandelter Fonds
- = UCITS-konformer, offener Investmentfonds, der möglichst genau die Wertentwicklung eines Benchmark-Index abbildet
- ETFs gibt es auf beinahe sämtliche Anlagekategorien, sowohl klassischen nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes, sowie auf innovativere Indizes, die weitere Voraussetzungen berücksichtigen, wie zum Beispiel Nachhaltigkeit.
2. Was ist der Unterschied zwischen einem Index und einem ETF?
- Index
repräsentiert die Gesamtrendite einer bestimmten Gruppe von Wertpapieren, wie zum Beispiel des DAX, ATX, oder MSCI World. - ETF
macht das Investieren in diesen Index möglich, in dem er die Wertentwicklung des Index so gut wie möglich abbildet.
3. Welche Regularien kommen bei ETFs zur Anwendung?
ETFs sind Fonds. Sie gelten als Sondervermögen. Sondervermögen sind vom Kapital der Investmentgesellschaft getrennt und somit auch bei einem eventuellen Konkurs der Fondsgesellschaft geschützt. Zudem kommen die weiteren Schutzmechanismen für Fonds zur Anwendung, nämlich die haftungsrechtliche Trennung und die unabhängige Überwachung.
4. Wie funktioniert die Besteuerung von ETFs in Österreich?
Grundsätzlich funktioniert die Besteuerung von ETFs wie bei aktiv gemanagten Fonds. Themen wie Kostengegenrechnung und Verlustvortrag werden ebenfalls berücksichtigt. Wichtig ist, dass der jeweilige ETF steuerlich transparent in Österreich ist. Sämtliche in der RBGS verwendeten ETFs sind in Österreich steuerlich transparent.
5. Was sind die besonderen Eigenschaften von ETFs?
- Diversifikation
Wie bei klassischen Fonds kann man mit dem Erwerb eines ETFs sein Vermögen auf verschiedene Anlagen diversifizieren. Dadurch wird Ihr Investment-Risiko zwar nicht ausgeschaltet, aber verringert. - Liquidität
Der ETF bietet dem Anleger eine Möglichkeit, in einen bestimmten Wertpapierkorb zu investieren: Dies kann er entweder traditionell durch den Kauf oder Verkauf der einzelnen Wertpapiere erreichen oder aber durch den Kauf oder Verkauf von Anteilen eines ETFs. Somit bietet der ETF eine zusätzliche Liquiditätsschicht. - Flexibilität
Durch die Handelbarkeit an der Börse ist der ETF flexibel einsetzbar. Somit kann ich in sämtliche Märkte innerhalb der Börsenöffnungszeiten investieren und desinvestieren. - Transparenz
ETFs sind transparent: Sämtliche darin enthaltenen Produkte können tagesaktuell eingesehen werden. - Kosteneffizienz
ETFs sind kosteneffizient. Sie haben die Aufgabe, einen Index zu replizieren. Somit ist ein geringerer Aufwand beim Portfoliomanagement erforderlich, wodurch die Verwaltungsgebühren zumeist geringer ausfallen als bei klassischen Investmentfonds.
6. Wie kann ein vollreplizierender ETF bei laufenden Zu- und Abflüssen einen Index 1 zu 1 nachbilden – gibt es hier nicht sehr viele Transaktionen?
Wenn Aktien aus großen Leitindizes herausgenommen werden, verringert das natürlich zunächst ihre Präsenz an den Finanzmärkten. Am Tag der Indexumstellung könnte es daher zu Kursschwankungen kommen. Deshalb bedarf es hier einer engen Zusammenarbeit mit weltweiten Brokern um die Auswirkungen trotz großer Umsätze möglichst klein zu halten.
7. Welche Arten von ETFs gibt es? Wie werden ETFs abgebildet?
Vereinfacht gesagt gibt es zwei verschiedene Arten, einen Index nachzubilden – sprich zu replizieren: Man unterscheidet zwischen der physischen Replikation und der synthetischen Replikation.
7.1 PHYSISCHE REPLIKATION
- 7.1.1. Vollreplikation
ETFs im traditionellen Sinn kaufen einfach alle Aktien im exakt gleichen Verhältnis, wie sie auch der Referenzindex enthält. Man spricht hier von einer vollständigen Replikation. Diese wird angewendet, wenn der Index aus wenigen, mit geringen Kauf- und Verkaufskosten verbundenen Wertpapieren besteht.
- 7.1.2. Sampling
Schwieriger wird es, wenn man einen komplexeren Index, wie zum Beispiel den MSCI World Small Cap Index, nachbilden will. Dieser umfasst rund 4.300 Aktiengesellschaften. Die meisten der im Index gehaltenen Aktien sind vergleichsweise illiquide, das heißt, sie haben eine breite Geld-Brief Spanne, also hohe Kauf- und Verkaufskosten. Eine vollständige Replikation wäre hier zu teuer. Man könnte nun über die Sampling-Methode den Index nachbilden. Hier beschränkt man sich auf die Titel, die vermutlich am meisten Einfluss auf die Wertentwicklung haben – also beispielsweise nur 500 als repräsentativ eingeschätzte Unternehmen von allen 4.300 Firmen des MSCI World Small Cap Index.
7.2. SYNTHETISCHE REPLIKATION
Eine weitere Möglichkeit, einen komplexen Index nachzubilden, wäre eine synthetische Replikation. Hier werden die Mittel der Anleger nicht in die Werte investiert, die der Referenzindex hält, sondern es werden ganz andere Wertpapiere gekauft, nennen wir sie den Wertpapierkorb X. Um die Rendite des Referenzindex zu erhalten, schließt der ETF einen Tauschvertrag (engl. Swap) mit einer Bank ab. In diesem Vertrag verpflichtet sich die Bank, börsentäglich dem ETF die Rendite des Referenzindex zu liefern. Im Gegenzug verpflichtet sich der ETF, der Bank zeitgleich die Rendite des Wertpapierkorbes X zu liefern. Üblicherweise sind synthetisch replizierende ETFs mit höheren Risiken behaftet als physisch replizierende. Denn hier besteht das zusätzliche Risiko eines möglichen Ausfalls der Swap-Gegenpartei.